Cocktailforum

27. Juni 2014, 15:04
Orca
9086 Beiträge

Danke Fabiene_Boilley, für deinen Beitrag. Ja, Du hast Recht Zwinker mein Beitrag läßt noch auf sich warten......hatte Ihn glatt vergessen.

@Bier-Cocktails: Es gab vor einiger Zeit mal ein paar Vorstöße in diese Richtung, die sind aber alle mangels Tester-Masse im Nirvana verschwunden.
Wink
03. Juli 2014, 10:28
olli91
701 Beiträge

Da der wunderbare Holu mich im Screwdriver-Thread nach dem Buch Cocktailkunst von S. Hinz gefragt hat, hier mal ein kleiner Überblick zu dem Buch:

Ich würde sagen bedingte Kaufempfehlung.

Zu Anfang des Buches gibt es eine kleine Geschichte des Alkohols und eine Einführung in die Grundlagen wie Gläser, Techniken, Utensilien usw., eigentlich das Standardeinleitungskapitel wie man es aus jedem Cocktailbuch kennt. Ergänzt wird das durch etwas ausgefallenere Spielereien, z.B. wird der Einsatz der Sous-Vide-Technik für Cocktails erläutert oder die Karbonisierung von Früchten mit Trockeneis. Auch die molekulare Küche wird zum Beispiel behandelt.

Zwischendrin gibt es ca. 70 Seiten mit ganz großartigen und sehr ausgefallenen Cocktailfotos im Großformat, dem entsprechendem Rezept und einem kurzen Text. Diese Cocktails sind allerdings für den Otto-Normal-Mixer fast alle nicht nachzumixen, da man oft seltene Zutaten wie Kalamansipüree, Lecithin, Ziegenmilch, Goldpulver usw. benötigt. Viele Cocktails brauchen auch eine sehr lange Vorbereitungszeit und sind nicht spontan mal gemixt. Sehr interessant und ideenbringend ist es trotzdem.


Dann folgt ein großes Kapitel zu verschiedenen Spirituosen, ich habe mal wahllos eine Seite aufgeschlagen, dort gibt es z.B. eine Tabelle wie man abhängig vom Zuckergehalt Sekt in brut nature, extra brut bis hin zu halbtrocken und mild unterscheidet, eine Seite weiter dann die entsprechende Tabelle für Champagner von Doux bis ebenfalls Brut Nature. Solche Tabellen sind immer sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet, die Informationen decken ein sehr breites Spektrum ab, aber manchmal würde ich mir wünschen dass sie noch weiter in die Tiefe gehen.

Die letzten 90 Seiten sind dann immer jeweils Doppelseiten, eine Seite mit einem großen Foto eines Cocktails und auf der anderen Seite alphabetisch weitere Cocktailrezepte von Aviation bis Zombie alles dabei. Die Rezepte enthalten immer den Namen, das Glas, einen Garniturvorschlag, die Zutaten und eine äußerst knappe Zubereitungsanleitung ("schütteln, abseihen", "mit Crushed Ice blenden" usw.). Danach gibt's nur noch ein Zutaten- und ein Stichwortverzeichnis. Diese Rezepte auf den letzten Seiten findet man zum Großteil aber auch in anderen guten Cocktailbüchern.


Pro:
+ Sehr schöne Bilder
+ Es wird ein sehr breites Spektrum an Informationen und Themen abgedeckt, auch mal ganz spezielle Sachen, die man so noch nie gehört hat
+ Übersichtliche Struktur und Aufmachung
+ Qualitativ sehr gut, fester Einband, gute Bindung, dicke Seiten
+ Gut geschrieben, alles gut verständlich

Negativ:
- Die wirklich 'neuen' Rezepte, die man noch nicht kennt, sind kaum nachmixbar
- Informationen zu solchen speziellen Teilbereichen sind manchmal eher knapp, könnten noch etwas mehr in die Tiefe gehen
- Preis 40€
- Die meisten Standardrezepte im Endteil des Buches kennt man schon aus anderen Werken
- Der Autor ist sich zu fein mir auf Facebook zu antworten Grins Da habe ich z.B. mit Arndt Henning Heißen, der ebenfalls ein interessantes Cocktailwerk verfasst hat, schon sehr interessante Konversationen gehabt, der Stephan Hinz scheint auf Leser-Nähe nichts zu geben. Schaem

Fazit: Für 20€ würde ich eine sofortige Kaufempfehlung aussprechen, bei dem aktuellen Preis sollte man sich es doch genau überlegen.
03. Juli 2014, 23:36
wunderbarerholu
221 Beiträge

Das deckt sich ziemlich mit dem, was ich erwartet habe.
Ich habe bei meinem letzten London Aufenthalt mir ein englisches Buch mitgebracht - The Curious Bartender: The Artistry and Alchemy of Creating the Perfect Cocktail -, welches deiner Errungenschaft ähnelt. Fantastische Bilder, ausführlichste Beschreibungen verschiedenster Techniken (ebenfalls Trockeneis, etc.) und spannende Ideen (wobei nicht ganz so ausgefallene Zutaten). Die Bilder und der sparsame Preis von unter 20 Pfund haben mich zum Kauf bewegt - für 40 hätte ich es nicht gekauft.
Zum schmöckern für die des Englischen Mächtigen zu empfehlen!

Edit: Und danke für die ausführliche Beschreibung!
Sollte sich jemand für eines der sich in meiner bescheidenen Auswahl befindlichen Bücher interessieren, wäre ich gern bereit, da auch ein wenig weiter in die Tiefe zu gehen.
12. Juli 2014, 21:56
RKWesel
13 Beiträge

Also ich kann nur sagen, das gerade Englsichsprachige Bücher aus den USA oder UK um längen besser sind als alles was man so auf deutsch bekommt, meine Favoriten sind "Craft Cocktails" und "the PDT Cocktail Book" welche einfach nur genial sind und auch Optisch extrem was hermachen und keinesfalls im Schrank liegen sollten.

Ansonsten ist "The Bartender´s Bible" noch zu empfehlen, wo es eine unzählige Auswahl gibt.
12. Juli 2014, 22:22
Fabiene_Boilley
3500 Beiträge

Da würde ich dir durchaus zustimmen, die meisten deutschsprachigen Bücher sind wirklich nicht zu empfehlen. Die beiden Cocktailian-Bücher stellen davon meiner Meinung nach jedoch eine positive Ausnahme dar, die sind durchaus auf "englischem" Niveau.Grins
13. Juli 2014, 00:30
olli91
701 Beiträge

Da kann ich dir wohl zustimmen, dass es eine größere Auswahl an guten englischen Büchern als an deutschen gibt. Die beiden von dir angesprochenen habe ich mir schon mal angesehen und das Niveau ist wirklich überschaubar. Da lese ich lieber in Vintage Forgotten Cocktails, Bitters A spirited History, Beachbum Berry Remixed, Drunken Botanist..

Edit: Übrigens herzlich willkommen im Forum!