Wir hatten echt Glück mit dem Wetter.
War angenehm aber nicht zu warm, dass einem beim Testen irgendwas zu Kopf steigen konnte. Außerdem war eine Menge los und wir haben wohlweisslich etwas entfernt geparkt.
Einen Dämpfer bekam ich aber als ich fragte wie es mit dem Testen von Spirituosen aussieht, die man regulär dort kaufen kann. Sprich, keine Aussteller dafür da sind. Dafür bekam ich eine klare Absage. Sei bei den vielen Leuten nicht möglich aber wenn man vorher anrufe, könne man gerne etwas unter der Woche ausmachen.
Das hätte man echt deutlicher auf die HP schreiben können. Fand ich enttäuschend. Wäre ich nur deswegen angereist, wäre ich echt „pissed“ gewesen. Immerhin bekam ich ja die Info, dass aus den Augen nicht aus dem Sinn bedeutet.
Nichts desto trotz stach uns positiv ins Auge, dass das angereiste Publikum sich zu benehmen wusste und entsprechend freundlich war. Auch die Angestellten waren gut drauf.
Der offizielle Beginn des Spektakels war um 11Uhr. Wir trafen gen 12.30Uhr ein.
Meine Freundin liebt Gin, zumindest dieses….blaue Bombay “Getränk“ mit 42,xx Umdrehungen, welches ich tunlichst von mir weg Schiebe. Allein schon beim Geruch hab ich das Gefühl in die Thujahecke aus Kindheitstage zu beißen…
Sei es, wie es ist – direkt zu Beginn am Eingang des Geländes war ein Aussteller von Gin Sul und bei Madame leuchteten die Augen.
Flugs hin und ehe wir uns versahen hatten wir beide einen kleinen Gin Tonic in der Hand, plus einer Orangenschale und einem Zwei Rosmarin (?). War gar nicht schlecht aber ich gab das Wässerchen an meine Freundin weiter und prompt wars weg.
Weiter gehts. Drinnen zwei Securitymenschen umgeben von ziemlich vielen Menschen. Der blanke Verkaufs-/Ausstellungsraum ist nicht der größte, schon gar nicht für diese Massen. Es ging aber noch. Später wurde es schlimmer.
Weiter hinten führe uns ein Schild in die hinteren Räume, wo es erst richtig losging. So muss es am Black Friday in Trumpland zugehen. Doch wir erwähnt war das Publikum wohlerzogen und trotz der Masse an Menschen verlief alles gut, nur etwas langsam.
Nach einigem Schlurfen, Schieben und Drückem kamen wir am letzten Platz, bei dem Aussteller Beam Suntory an.
Wir probierten einen Whisky der nicht schlecht schmeckte aber preislich irgendwo bei 60€ lag, welche wir hierfür nie und nimmer ausgegeben hätten. Dafür fehlte das besondere, spektakuläre, gaumenschmeichelnde Aroma.
Meine Freundin vertiefte das Gespräch mit mit der Frau hinterm Tisch und mir fiel eine Flasche Gin auf, genannt Roku Gin. Nach kurzer Erklärung was es damit auf sich hatte opferte ich mich. Man will ja dazulernen, bzw. wenigstens einmal probieren.
Kurz gesagt, für mich als Bombay 42% Geschädigter schmeckte das Klasse. Natürlich war die Wacholdernote da aber fein nebenher sortiert neben Zitrusnoten und dafür, dass der nur Anfang 20€ kostet bin ich davon noch immer beeindruckt.
Meine Freundin war aber im Gegsatz zu mir fassungslos und schockiert von dem Geschmack. Viel zu hintergründig und zitronig...haha.
Kann natürlich sein, dass dieser Roku Gin so etwas ist wie der 1800er für Tequila. Sprich, es hat mit dem eigentlichen Urgeschmack fast nichtsmehr zu tun. Wobei ich den Roku so zwar nicht empfand aber mir fehlen eben noch die geschmacklichen Empfindungen bzw. generell die Erfahrung die ihr in dem Bereich habt. Ich erhoffe also eure Kommentare diesbezüglich .
Weiter gehts, wieder nach vorne.
Da das Angebot im dem Bereich nicht unser Ding war. Ein kurzer Schwenk nach links um die Ecke herum. Angekommen an einem Stand mit mehreren Produkten. U.a. Kilchoman.
Hier gabs dann die zweite größere Diskussion.
Frauchen nahm sich, mittlerweile leicht angeheitert, da vergessen zu sagen dass es fürs Probieren auch weniger als ein halbvolles Glas tut, den Kilchoman Sanaig Version 2017 vor und ich ergatterte den Kilochman Machir Bay. Brotscheiben oder dergleichen waren schon aus, was uns noch öfters auffallen negativ sollte.
Von beiden Whiskys nippte auch unser Fahrer ausnahmsweise mal dran und für ihn und meine Freundin stand fest, dass Version 2017 deutlich besser sei. Mir hingegen war der Machir Bay mehr zugetan...oder ich ihm? Lezterer empfand ich als runder, wenn auch torfiger. In sich das ausgewogenere Produkt.
Version 2017 hingegen war glatter, mehr straight und, so empfand ich, weniger komplex.
Das führte zu einer halbstündigen Diskussion zwischen uns . Wobei am Schluss jeder auf seiner Entscheidung beharrte. Das Intermezzo wurde grinsend von anderen leuten beobchtet.
Nun war es Zeit für eine Pause und so bahnten wir uns den weg ins Freie.
Es gab zwei Essensbuden bzw. Anhänger, die ständig übervoll umringt waren. Mein zweiter negativer Punkt. Das war echt nervig und hätte man besser machen können, indem man noch einen dritten Wagen fürs Futter um die Ecke geparkt hätte. Dort standen aber die Autos von Angestellten bzw. direkt die mit dem Weinquelle Emblem.
Komödiantischer Nebeneffekt für alle: meine Freundin war langsam redseeliger und ich merkte bei mir: noch ein, zwei Sachen und dann wird der Alkoholpegel zu hoch fürs „normale Verhalten“ .
Nach dem Ergattern einer Bratwurst für das Weibchen gings wieder ins Getümmel. Nun war deutlich mehr los.
Wieder gruben wir uns unseren Weg durch die Menschenmassen, durch den Ausstellungsraum in die hinteren Räume und bogen in einen weiteren Raum ab. Doch halt, an der Ecke war wieder ein Gin Aussteller, Skin Gin genannt.
Ein sehr freundlicher Mann, sagen wir Ende 20 im Hipsterstil, formvollendet mit Vollbart schenkte mir und meiner Freundin ein Gläschen ein. Meine Bitte, nur wenig auszuschenken wurde zu 50% erfüllt. War nicht schlimm, Frau war beherzter Abnehmer *hihi*.
Dieser Gin war etwas ähnlich zum Roku mit Zitrus- bzw. Orangennoten aufgebaut. Ließ aber den klassischen Gin Geschmack nicht so ganz nach hinten fallen. Geschmacklich auch für mich wieder, angenehm. Ich merkte aber langsam dass es schwer viel die Geschmacksnuancen herauszudeuten. Es war einfach extrem voll und ich mag eigentlich generell solche Menschenmassen nicht.
Meine Freundin war sehr von diesem Gin angetan. Objektiv könnte man aber sagen, dass es manchen vielleicht auch einen Deut zu viel an Fruchnoten gewesen wäre. Nicht ganz so deutlich wie der Roku aber für Puristen vermutlich nichts.
Trotzdem mir hat er geschmeckt. Im Cocktail dürfte das aber wohl untergehen. Da dürften die Noten vom Roku mehr Chancen haben.
Optisch auffallend ist die Flasche auch durch ihren Kunstlederbezug. Wer will bekommt sowohl dunkles oder helles Lederimitat.
Wobei mir hier der Geiz durchgehen würde, der Preis stoppt unweit der 40€ und wäre es mir das aus dem Bauch heraus nicht wert. Da würde ich wieder zum Roku hoppeln.
Die „Reisegruppe“ bewegt sich langsam trippelnd weiter.
Meine Freundin ist gut drauf, beschwingt und spricht eindeutig lauter also sonst. Kombiniert mit einem steigenden Redefluss sorgt das ganze für ziemliches Schmunzeln.
Wir erreichen den Stand der Weinkellerei Heinrich von Have. Und wer hätte es Gedacht, der steht Gin. Direkt neben einem 12jährigen Balvenie Whisky. Da wir aber die 16 Jahre Edition schon hatten und die mir wegen der exotisch fruchtigen Note so sehr zusagte, blieben wir beim Gin.
Wobei ich hier kurz etwas zum Balvenie sagen muss. Die 16jährige Edition brachte unser, an diesem Tage quasi abstinenter, Fahrer mit von einem kleinen Laden außerhalb Hamburgs mit. In einer blanken Flasche, da man vor Ort direkt „zapfen“ konnte.
Gerade hab ich das Zauberwasser mal in die Suchmaschine eingegeben. Meine Fresse, um die 90€ für das Zeug ist schon derb. Na da kann man auch erwarten, dass er mir um den Gaumen schmeichelt. Zurück zum Thema.
Gin! Immer Gin!
Also wieder eine Unterhaltung mit einem freundlichen Mann hinter dem Tisch. Wir bekommen beiläufig mit, das ist der Chef persönlich. Da wir das Unternehmen nicht kannten, ich wegen meiner quasi Gin Abstinenz sowieso nicht, waren wir baff, dass die Spirituose aus Deutschland kommt ja der sogenannte Prototyp 2.0 von dem Vater des Geschäftsführers kreiert worden war.
Ich weiss nicht ob uns das so sehr einlullte, der Alkohol an sich, den wir bisher getrunken hatten oder einfach dass das Produkt gut schmeckte. Wir kauften den Protoyp auf jeden Fall am Ende.
Ich empfinde ihn als deutlich weniger „indieFresse“ als den Bombay Gin. Ausserdem hat er Nuancen die sich angenehm einfügen aber ich müsste ihn jetzt so nochmal probieren um da konkretere Sachen als Buchstaben auf Papier/Tastatur zu extrahieren.
Im Grunde war aber meine Freundin ausschlaggebend, sie wollte unbedingt einen Gin mitnehmen.
Zuerst aber wollten unser kleines Rudel weiter, wovon ich mich distanzierte. Da mir mein Alkoholpegel sowohl die Menschen zuviel wurde und so bahnte ich mir den Weg ins freie.
Luft, kein Drücken, kein Schieben.
Jetzt machte sich bei einigen ein „Zuviel“ an Alkohol bemerkbar. Inmitte einer Menge junger Leute, die da sitzend auf der Grasnarbe gackerten hatte einer deutliche Probleme Wörter korrekt und in passender Lautstärker auszusprechen.
Ein Anderer einer Gruppe wurde Opfer seiner Impulsivität und warf genervt seine Eiswürfel im Glas mit einem beherzten Schwung durch die Hälfte der Betonfläche. Zum Glück war hier quasi niemand. Es zog aber direkte Kommentare anderer wie seiner überraschten Clique nach sich.
Eigentlich wieder ein negativer Punkt. Hier hätte vielleicht auch außen Security stehen sollen. Wäre das Publikum durchwachsener gewesen wären sicher noch mehr solcher Dinge passiert.
Die frische Luft tat mir gut und ich überlegte wegen des Gins. Vor allem, da meine Freundin mit dem Skin Sul am Hadern war. Also ein letztes Mal probiert und glücklicherweise wurde meine Bitte von wegen Alkohol beherzigt und natürlich nicht als Tonic sondern pur.
Kurz gesagt, mir fehlten die Nuancen und der Abgang war deutlich scharf, so, dass sich das Produkt für mich erledigt hatte.
Nun kamen meine Freundin und „der Fahrer“ wieder, vielleicht sollte ich ihn beim nächsten Mal „the Transporter“ nennen, der stellt auch keine Fragen.
Madame testete noch einmal meinen Gin und war derselben Meinung, es wird der Prototyp. Wobei es fast zu Gunsten des Skin Gin ausgegangen wäre. Den Roku wollte ich nicht durchboxen dafür scheint der Geschmack zu speziell aber den kann ich mir ja irgendwann besorgen.
Wir schnüffelten noch etwas Luft und begaben uns zum Finale: an die Kasse. Nach nur 45 Minuten in der Warteschlange erreichten wir diese auch. Teilweise erklärte sich auch warum das solange ging. Ein älterer Mitarbeiter, der zeitweise hier vorne aushalf hatte in Sachen Schnelligkeit deutliche Probleme.
Das ist auch der letzte Negativpunkt. So etwas weiss man doch und setzt seine Leute entsprechend ein. Wenn meine Stärken definitiv nicht an der Kasse liegen, platziere ich dort doch nicht den Mitarbeiter der hier mit dem Druck etc. ins stolpern kommt.
Zum Glück kam zwei Warteplätze vor uns ein Schichtwechsel vor und alles ging deutlich zügiger.
Geschafft und mehr und minder angeheitert gings nach Hause.
War interessant aber sehr stressig. Vermutlich werde ich das in einer Mail an die Weinquelle auch äußern.
War angenehm aber nicht zu warm, dass einem beim Testen irgendwas zu Kopf steigen konnte. Außerdem war eine Menge los und wir haben wohlweisslich etwas entfernt geparkt.
Einen Dämpfer bekam ich aber als ich fragte wie es mit dem Testen von Spirituosen aussieht, die man regulär dort kaufen kann. Sprich, keine Aussteller dafür da sind. Dafür bekam ich eine klare Absage. Sei bei den vielen Leuten nicht möglich aber wenn man vorher anrufe, könne man gerne etwas unter der Woche ausmachen.
Das hätte man echt deutlicher auf die HP schreiben können. Fand ich enttäuschend. Wäre ich nur deswegen angereist, wäre ich echt „pissed“ gewesen. Immerhin bekam ich ja die Info, dass aus den Augen nicht aus dem Sinn bedeutet.
Nichts desto trotz stach uns positiv ins Auge, dass das angereiste Publikum sich zu benehmen wusste und entsprechend freundlich war. Auch die Angestellten waren gut drauf.
Der offizielle Beginn des Spektakels war um 11Uhr. Wir trafen gen 12.30Uhr ein.
Meine Freundin liebt Gin, zumindest dieses….blaue Bombay “Getränk“ mit 42,xx Umdrehungen, welches ich tunlichst von mir weg Schiebe. Allein schon beim Geruch hab ich das Gefühl in die Thujahecke aus Kindheitstage zu beißen…
Sei es, wie es ist – direkt zu Beginn am Eingang des Geländes war ein Aussteller von Gin Sul und bei Madame leuchteten die Augen.
Flugs hin und ehe wir uns versahen hatten wir beide einen kleinen Gin Tonic in der Hand, plus einer Orangenschale und einem Zwei Rosmarin (?). War gar nicht schlecht aber ich gab das Wässerchen an meine Freundin weiter und prompt wars weg.
Weiter gehts. Drinnen zwei Securitymenschen umgeben von ziemlich vielen Menschen. Der blanke Verkaufs-/Ausstellungsraum ist nicht der größte, schon gar nicht für diese Massen. Es ging aber noch. Später wurde es schlimmer.
Weiter hinten führe uns ein Schild in die hinteren Räume, wo es erst richtig losging. So muss es am Black Friday in Trumpland zugehen. Doch wir erwähnt war das Publikum wohlerzogen und trotz der Masse an Menschen verlief alles gut, nur etwas langsam.
Nach einigem Schlurfen, Schieben und Drückem kamen wir am letzten Platz, bei dem Aussteller Beam Suntory an.
Wir probierten einen Whisky der nicht schlecht schmeckte aber preislich irgendwo bei 60€ lag, welche wir hierfür nie und nimmer ausgegeben hätten. Dafür fehlte das besondere, spektakuläre, gaumenschmeichelnde Aroma.
Meine Freundin vertiefte das Gespräch mit mit der Frau hinterm Tisch und mir fiel eine Flasche Gin auf, genannt Roku Gin. Nach kurzer Erklärung was es damit auf sich hatte opferte ich mich. Man will ja dazulernen, bzw. wenigstens einmal probieren.
Kurz gesagt, für mich als Bombay 42% Geschädigter schmeckte das Klasse. Natürlich war die Wacholdernote da aber fein nebenher sortiert neben Zitrusnoten und dafür, dass der nur Anfang 20€ kostet bin ich davon noch immer beeindruckt.
Meine Freundin war aber im Gegsatz zu mir fassungslos und schockiert von dem Geschmack. Viel zu hintergründig und zitronig...haha.
Kann natürlich sein, dass dieser Roku Gin so etwas ist wie der 1800er für Tequila. Sprich, es hat mit dem eigentlichen Urgeschmack fast nichtsmehr zu tun. Wobei ich den Roku so zwar nicht empfand aber mir fehlen eben noch die geschmacklichen Empfindungen bzw. generell die Erfahrung die ihr in dem Bereich habt. Ich erhoffe also eure Kommentare diesbezüglich .
Weiter gehts, wieder nach vorne.
Da das Angebot im dem Bereich nicht unser Ding war. Ein kurzer Schwenk nach links um die Ecke herum. Angekommen an einem Stand mit mehreren Produkten. U.a. Kilchoman.
Hier gabs dann die zweite größere Diskussion.
Frauchen nahm sich, mittlerweile leicht angeheitert, da vergessen zu sagen dass es fürs Probieren auch weniger als ein halbvolles Glas tut, den Kilchoman Sanaig Version 2017 vor und ich ergatterte den Kilochman Machir Bay. Brotscheiben oder dergleichen waren schon aus, was uns noch öfters auffallen negativ sollte.
Von beiden Whiskys nippte auch unser Fahrer ausnahmsweise mal dran und für ihn und meine Freundin stand fest, dass Version 2017 deutlich besser sei. Mir hingegen war der Machir Bay mehr zugetan...oder ich ihm? Lezterer empfand ich als runder, wenn auch torfiger. In sich das ausgewogenere Produkt.
Version 2017 hingegen war glatter, mehr straight und, so empfand ich, weniger komplex.
Das führte zu einer halbstündigen Diskussion zwischen uns . Wobei am Schluss jeder auf seiner Entscheidung beharrte. Das Intermezzo wurde grinsend von anderen leuten beobchtet.
Nun war es Zeit für eine Pause und so bahnten wir uns den weg ins Freie.
Es gab zwei Essensbuden bzw. Anhänger, die ständig übervoll umringt waren. Mein zweiter negativer Punkt. Das war echt nervig und hätte man besser machen können, indem man noch einen dritten Wagen fürs Futter um die Ecke geparkt hätte. Dort standen aber die Autos von Angestellten bzw. direkt die mit dem Weinquelle Emblem.
Komödiantischer Nebeneffekt für alle: meine Freundin war langsam redseeliger und ich merkte bei mir: noch ein, zwei Sachen und dann wird der Alkoholpegel zu hoch fürs „normale Verhalten“ .
Nach dem Ergattern einer Bratwurst für das Weibchen gings wieder ins Getümmel. Nun war deutlich mehr los.
Wieder gruben wir uns unseren Weg durch die Menschenmassen, durch den Ausstellungsraum in die hinteren Räume und bogen in einen weiteren Raum ab. Doch halt, an der Ecke war wieder ein Gin Aussteller, Skin Gin genannt.
Ein sehr freundlicher Mann, sagen wir Ende 20 im Hipsterstil, formvollendet mit Vollbart schenkte mir und meiner Freundin ein Gläschen ein. Meine Bitte, nur wenig auszuschenken wurde zu 50% erfüllt. War nicht schlimm, Frau war beherzter Abnehmer *hihi*.
Dieser Gin war etwas ähnlich zum Roku mit Zitrus- bzw. Orangennoten aufgebaut. Ließ aber den klassischen Gin Geschmack nicht so ganz nach hinten fallen. Geschmacklich auch für mich wieder, angenehm. Ich merkte aber langsam dass es schwer viel die Geschmacksnuancen herauszudeuten. Es war einfach extrem voll und ich mag eigentlich generell solche Menschenmassen nicht.
Meine Freundin war sehr von diesem Gin angetan. Objektiv könnte man aber sagen, dass es manchen vielleicht auch einen Deut zu viel an Fruchnoten gewesen wäre. Nicht ganz so deutlich wie der Roku aber für Puristen vermutlich nichts.
Trotzdem mir hat er geschmeckt. Im Cocktail dürfte das aber wohl untergehen. Da dürften die Noten vom Roku mehr Chancen haben.
Optisch auffallend ist die Flasche auch durch ihren Kunstlederbezug. Wer will bekommt sowohl dunkles oder helles Lederimitat.
Wobei mir hier der Geiz durchgehen würde, der Preis stoppt unweit der 40€ und wäre es mir das aus dem Bauch heraus nicht wert. Da würde ich wieder zum Roku hoppeln.
Die „Reisegruppe“ bewegt sich langsam trippelnd weiter.
Meine Freundin ist gut drauf, beschwingt und spricht eindeutig lauter also sonst. Kombiniert mit einem steigenden Redefluss sorgt das ganze für ziemliches Schmunzeln.
Wir erreichen den Stand der Weinkellerei Heinrich von Have. Und wer hätte es Gedacht, der steht Gin. Direkt neben einem 12jährigen Balvenie Whisky. Da wir aber die 16 Jahre Edition schon hatten und die mir wegen der exotisch fruchtigen Note so sehr zusagte, blieben wir beim Gin.
Wobei ich hier kurz etwas zum Balvenie sagen muss. Die 16jährige Edition brachte unser, an diesem Tage quasi abstinenter, Fahrer mit von einem kleinen Laden außerhalb Hamburgs mit. In einer blanken Flasche, da man vor Ort direkt „zapfen“ konnte.
Gerade hab ich das Zauberwasser mal in die Suchmaschine eingegeben. Meine Fresse, um die 90€ für das Zeug ist schon derb. Na da kann man auch erwarten, dass er mir um den Gaumen schmeichelt. Zurück zum Thema.
Gin! Immer Gin!
Also wieder eine Unterhaltung mit einem freundlichen Mann hinter dem Tisch. Wir bekommen beiläufig mit, das ist der Chef persönlich. Da wir das Unternehmen nicht kannten, ich wegen meiner quasi Gin Abstinenz sowieso nicht, waren wir baff, dass die Spirituose aus Deutschland kommt ja der sogenannte Prototyp 2.0 von dem Vater des Geschäftsführers kreiert worden war.
Ich weiss nicht ob uns das so sehr einlullte, der Alkohol an sich, den wir bisher getrunken hatten oder einfach dass das Produkt gut schmeckte. Wir kauften den Protoyp auf jeden Fall am Ende.
Ich empfinde ihn als deutlich weniger „indieFresse“ als den Bombay Gin. Ausserdem hat er Nuancen die sich angenehm einfügen aber ich müsste ihn jetzt so nochmal probieren um da konkretere Sachen als Buchstaben auf Papier/Tastatur zu extrahieren.
Im Grunde war aber meine Freundin ausschlaggebend, sie wollte unbedingt einen Gin mitnehmen.
Zuerst aber wollten unser kleines Rudel weiter, wovon ich mich distanzierte. Da mir mein Alkoholpegel sowohl die Menschen zuviel wurde und so bahnte ich mir den Weg ins freie.
Luft, kein Drücken, kein Schieben.
Jetzt machte sich bei einigen ein „Zuviel“ an Alkohol bemerkbar. Inmitte einer Menge junger Leute, die da sitzend auf der Grasnarbe gackerten hatte einer deutliche Probleme Wörter korrekt und in passender Lautstärker auszusprechen.
Ein Anderer einer Gruppe wurde Opfer seiner Impulsivität und warf genervt seine Eiswürfel im Glas mit einem beherzten Schwung durch die Hälfte der Betonfläche. Zum Glück war hier quasi niemand. Es zog aber direkte Kommentare anderer wie seiner überraschten Clique nach sich.
Eigentlich wieder ein negativer Punkt. Hier hätte vielleicht auch außen Security stehen sollen. Wäre das Publikum durchwachsener gewesen wären sicher noch mehr solcher Dinge passiert.
Die frische Luft tat mir gut und ich überlegte wegen des Gins. Vor allem, da meine Freundin mit dem Skin Sul am Hadern war. Also ein letztes Mal probiert und glücklicherweise wurde meine Bitte von wegen Alkohol beherzigt und natürlich nicht als Tonic sondern pur.
Kurz gesagt, mir fehlten die Nuancen und der Abgang war deutlich scharf, so, dass sich das Produkt für mich erledigt hatte.
Nun kamen meine Freundin und „der Fahrer“ wieder, vielleicht sollte ich ihn beim nächsten Mal „the Transporter“ nennen, der stellt auch keine Fragen.
Madame testete noch einmal meinen Gin und war derselben Meinung, es wird der Prototyp. Wobei es fast zu Gunsten des Skin Gin ausgegangen wäre. Den Roku wollte ich nicht durchboxen dafür scheint der Geschmack zu speziell aber den kann ich mir ja irgendwann besorgen.
Wir schnüffelten noch etwas Luft und begaben uns zum Finale: an die Kasse. Nach nur 45 Minuten in der Warteschlange erreichten wir diese auch. Teilweise erklärte sich auch warum das solange ging. Ein älterer Mitarbeiter, der zeitweise hier vorne aushalf hatte in Sachen Schnelligkeit deutliche Probleme.
Das ist auch der letzte Negativpunkt. So etwas weiss man doch und setzt seine Leute entsprechend ein. Wenn meine Stärken definitiv nicht an der Kasse liegen, platziere ich dort doch nicht den Mitarbeiter der hier mit dem Druck etc. ins stolpern kommt.
Zum Glück kam zwei Warteplätze vor uns ein Schichtwechsel vor und alles ging deutlich zügiger.
Geschafft und mehr und minder angeheitert gings nach Hause.
War interessant aber sehr stressig. Vermutlich werde ich das in einer Mail an die Weinquelle auch äußern.