(...) Auch die Jugendkriminalitaet wird immer schlimmer, was mich persoehnlich mehr stoert als 2 Jugendliche die sich ns Koma saufen.
Diese Einstellung ist bedenklich, denn sicherlich ist beides ein massives Problem, und - im Gegensatz zu p.k - finde ich nicht, dass die Berichterstattung zu dieser Thematik übersteigert ist. Für mich persönlich ist es nicht so sehr ausschlaggebend, wie hoch die Anzahl der "übertreibenden" Jugendlichen im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Alkohol-konsumierenden Jugendlichen ist. Selbst wenn es so ist, dass insgesamt weniger Jugendliche regelmäßig trinken, bleibt doch die Tatsache, dass das Einstiegsalter für Alkohol (wie für viele andere gesundheitlich bedenkliche Stoffe auch) immer niedriger wird und die Exzesse immer drastischer. An der Schule meiner Tochter beispielsweise gab's ebenfalls Fälle von "Komasaufen" - die betreffenden Schülerinnen wurden per Krankenwagen direkt aus der Schule zur Entgiftung ins Krankenhaus gefahren, die benachrichtigten Eltern waren vollkommen ahnungslos (und dies war in den letzten 2 - 3 Jahren beileibe kein Einzelfall, sondern ist mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder passiert). Eine sehr kritische Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf die Eltern, die so wenig bzw gar keine Ahnung vom Treiben ihrer Kiddies haben - - - Im Grunde genommen müsste man eher die Eltern viel zwingender in die Pflicht nehmen, statt Jugendliche mit weiteren Verboten und Gesetzen vom Alkoholkonsum abhalten zu wollen (was in aller Regel ja sowieso nix bringt). Letztlich ist es meistenteils das Vorleben der Erwachsenen (speziell im Elternhaus), dass die Jugendlichen den Umgang mit Alkohol lehrt: wenn sie es von zuhause aus gewohnt sind, dass zu jeder Gelegenheit Alkohol verfügbar ist und bereit gestellt wird und in gedankenloser Menge bis hin zum Rausch konsumiert wird, werden es die Jugendlicher vermutlich mit Alk genauso halten. Wenn sie aber von Anfang an gelernt haben, dass Alkohol in erster Linie ein wohlschmeckendes, moderat und nicht notwendigerweise täglich zu konsumierendes Genussmittel ist, so werden die Jugendlichen auch verantwortungsvoll damit umgehen - so wie sie es im Elternhaus erfahren haben. Die verharmlosende Einstellung von dem einen Gläschen für Jugendliche, das ja wohl nix schadet MUSS NICHT, KANN ABER bereits der Anfang vom Ende sein. Dieser Verantwortung sollten wir Erwachsene uns stets und immer bewusst sein …
LG,
