Cocktailforum

08. März 2007, 03:10
krizzz
360 Beiträge

jean.11 schrieb:
Die verlängerten Öffnungszeiten wurden auch von Leuten erfunden die den ganzen Tag nur dummes Zeug erzählen und nichts machen.

Ich glaube die Oeffnungszeiten im Allgemeinen waren ueberfluessig. Ich bin dafuer dass jeder Laden selbst entscheiden kann, wann er offen, und wann geschlossen hat.

Tankstellen haben 24/7 offen, und dienen mit einem Sortiment, was einem mittelgrossen Supermarkt konkurrieren kann. Die Preise sind schon in etwa gleich (in D noch etwas teurer), es werden sogar schon Broetchen frisch gebacken.

Kann ein Supermarkt nicht eine Zapfsaeule vor die Tuer stellen und dann immer offen haben? Andersrum klappt es jedenfalls.
08. März 2007, 08:25
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Letztenendes ist es so, daß die Nachfrage über das Angebot entscheiden wird. Die Öffnungszeiten werden sich also irgendwann weitgehend selbst regulieren.
Was wirklich nicht gut ist, ist die Tatsache, daß den Angestellten dadurch Mehrarbeit entstehen wird. Für Schichtarbeit wird's wahrscheinlich nicht reichen, da die Zeiten nicht so viel länger werden und der Umsatz wohl eher kaum bis gar nicht steigt.
Das ist das, was die Märkte von krizzzs Tankstellenbeispiel unterscheidet. Übrigens haben auch da lange nicht alle 24h geöffnet und durch die hohen Preise tun ein übriges. Das Konzept der Discounter ist jedoch ein ganz anderes. Die wollen Kunden über den Preis locken. Ergo muß an den Lohnkosten gespart werden.
Aber wie auch immer, letztenendes muß sich erst beweisen, ob diese Änderung gut oder schlecht war.

Grüße Wink

08. März 2007, 08:53
Pferd
532 Beiträge

Von Bekannten, weiß ich, daß schon im Schichtrhytmus gearbeitet wird. Eine Bekannte mit noch sehr kleinem Kind arbeitet fast nur von 18.00 bis 22.00 Uhr. Dann ist ihr Mann von der Arbeit zu hause und das Kind muß sowieso bald ins Bett, so kann sie noch etwas dazuverdienen. Ein größeres Problem empfinde ich, daß heutzutage oft so wenig Lohn gezahlt wird, daß man von einer Arbeitsstelle nicht mehr leben kann. Spätestens, wenn dann Kinder kommen wird es eng. Daran ändert auch dieses "tolle" neue Elterngeld nichts, da wer vor dem Kind keinen vernünftig bezahlten Job hat, hinterher auch nichts davon hat (es wird ja geschickterweise prozentual nach dem letzten Gehalt gezahlt und wer vorher nichts hatte hat hinterher natürlich nicht mehrZwinker )

WinkWink
08. März 2007, 09:04
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Ja, ich meinte ja auch, daß keine zusätzlichen Schichten eingeführt werden, bei denen neue Arbeitsplätze entstehen würden. Das ist allerdings auch in anderen Branchen so und kein Phänomen des Einzelhandels.
Das mit der geringen Entlohnung ist wieder ein ganz anderes Thema.

Grüße Wink
08. März 2007, 11:06
jean.11
8193 Beiträge

krizzz schrieb:
Mag sein. Ist natuerlich nicht toll, im Nachhinein die Arbeitszeiten zu aendern, aber fuer Leute die neu eingestellt werden, ist es ja was anderes. die wissen ja, was auf sie zukommt.

Das stimmt auf jeden Fall. Nur leider werden kaum neue Leute eingestellt.
krizz schrieb:
Ueber die Mehrarbeit zur gleichen Verguetung steht in Lennis Frage nichts. Daher rate ich Dir, mir nicht zu unterstellen ich habe nicht ueberlegt, bevor Du nicht selbst die Frage gelesen/verstanden hast.

Da gebe ich dir natürlich auch recht. Das war von mir sehr unglücklich formuliert.Schaem Sorry
krizzz schrieb:
Ich glaube die Oeffnungszeiten im Allgemeinen waren ueberfluessig. Ich bin dafuer dass jeder Laden selbst entscheiden kann, wann er offen, und wann geschlossen hat.

Genau. Es wird ziemlich schnell gehen bis sich der Einzelhandel auf die Ansprüche vor Ort einstellt und dem entsprechend die Öffnungszeiten anpassen.



08. März 2007, 11:16
jean.11
8193 Beiträge

Pferd schrieb:
Von Bekannten, weiß ich, daß schon im Schichtrhytmus gearbeitet wird. Eine Bekannte mit noch sehr kleinem Kind arbeitet fast nur von 18.00 bis 22.00 Uhr. Dann ist ihr Mann von der Arbeit zu hause und das Kind muß sowieso bald ins Bett, so kann sie noch etwas dazuverdienen. Ein größeres Problem empfinde ich, daß heutzutage oft so wenig Lohn gezahlt wird, daß man von einer Arbeitsstelle nicht mehr leben kann.

Das ist leider wahr. Und nicht nur das weniger bezahlt wird, in den "Haustarifen" wird von vornherein festgelegt das es keine Zuschläge für Wochenend- oder Nachtschichten gibt.
Pferd schrieb:
Spätestens, wenn dann Kinder kommen wird es eng. Daran ändert auch dieses "tolle" neue Elterngeld nichts, da wer vor dem Kind keinen vernünftig bezahlten Job hat, hinterher auch nichts davon hat (es wird ja geschickterweise prozentual nach dem letzten Gehalt gezahlt und wer vorher nichts hatte hat hinterher natürlich nicht mehrZwinker )

WinkWink

Schlimmer noch, wer vorher nichts hatte, hat hinterher noch wenigerUeberrascht
08. März 2007, 14:18
krizzz
360 Beiträge

Was die Arbeitszeiten betrifft bin ich ja der Meinung dass man sich auf das einlassen muss, was eben Regel ist. Wenn halt bis spät gearbeitet wird, muss man sich dran halten, und kriegt keine "Extrawurst" gebraten.

Was jedoch die Discouter etc. tun, um die Löhne niedrig zu halten ist mehr als dreist. Ich habe letztes eine Reportage (wars auf 3sat?) gesehen, über die Discouter und ihre Strategien. Dort haben Angestellte (dort war es von Lidl glaube ich) versucht sich zusammen zu tun, um sich halt gemeinsam besser äussern zu können gegenüber der Leitung.
Die duldete das absolut nicht, und hat sogar Leute gefeuert deswegen. Gewerkschaften sollten überall erlaubt sein, sowas ist echt keinem Angestellten zuzumuten.

Und dass man keinen Zusatz kriegt, wenn man "nachts" arbeitet finde ich auch unvorstellbar. In luxemburg ich es sogar glaube ich Gesetz dass die Leute mehr Lohn kriegen muessen, in D nicht?
08. März 2007, 14:19
krizzz
360 Beiträge

jean.11 schrieb:
Sorry

np, schon vergessen Laechel
08. März 2007, 16:53
p.k
4665 Beiträge

Hi krizzz,

ein Gesetz ist eine Sache, ebenso wie ein Tarifvertrag. Die betriebliche Ausführung eine ganz andere. Beispielsweise zahlen im textilen Einzelhandel nur noch 25% der tarifgebundenen Unternehmen das tarifliche Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Was bleibt dem Mitarbeiter auch übrig? Bei einer Klage gegen sein Unternehmen muß er mit Kündigung rechnen....

Insofern ist auch Dein Standpunkt, daß sich halt jeder an Spätöffnungen gewöhnen muß, zumindest hinterfragungswürdig. Immerhin gibt es recht viele Leute, die die nackte Notwendigkeit dazu treibt, im Einzelhandel zu arbeiten. Kassiererin an einer Supermarktkasse ist nicht unbedingt ein Traumberuf - allein, es mangelt vielen Beschäftigten eben an Alternativen.

Ach ja, was Lidl angeht - die sind besser als ihr Ruf. Aber die Auseinandersetzung Lidl - verdi hat fast schon Tradition.

WinkWink
09. März 2007, 09:21
Norbo1
1027 Beiträge

kennt ihr die fernsehserien bei RTl, Kabel1, RTL2 usw., wo deutsche auswandern? mich wundert immer wieder, dass diese leute wirklich sehr verzweifelt sein müssenVerwirrt, weil auswandern mit fast nix in der tasche - manche wandern mit 2000euro startkapital ausUeberraschtUeberrascht - und einige können nicht mal die jeweilige landessprache von dem land, wo sie hinziehenUeberraschtUeberraschtUeberrascht .
ist die arbeitssituation bei euch wirklich sooo schlecht? oder wird dies nur fürs fernsehen so dargestellt? verzeiht meine unwissenheit als Ösi LolLolLol
lg,
Wink
09. März 2007, 10:07
p.k
4665 Beiträge

Hi Norbo,

die Arbeitsmarktsituation in D ist sicher nicht gerade rosig, so als ganzes betrachtet. Man muß aber differenzieren - insbesondere gut ausgebildete Facharbeiter werden schon gesucht. Probleme haben vor allem niedrig qualifizierte Langzeitarbeitslose, weil es im Niedriglohnsektor kaum Angebote gibt; bzw. nur solche, die für die meisten Arbeitslosen unattraktiv sind, beispielsweise in der Landwirtschaft als Erntehelfer.

Ich denke, daß der Drang auszuwandern auch daher kommt, weil viele Leute einfach keine Lust mehr auf D haben. Anderswo scheint das Gras immer grüner zu sein...

WinkWink
09. März 2007, 11:22
Norbo1
1027 Beiträge

Ja, das stimmt mit dem niedriglohn. auch bei uns is es so: man bekommt mehr arbeitslosengeld, als wenn ich arbeiten gehen würdeUeberrascht, da gehört meiner meinung nach einiges geändert. leute, die aufgrund ihres "hohen" alters den job verlieren, und dann nix mehr finden, diese gehören auf jeden fall unterstützt. aber jene, die nur zu faul sind zum arbeiten - obwohl sie mehr verdienen würden als das arbeitslosengeld beträgt, denen würd ich schon den hahn zudrehen...meine meinung! (ich will jetzt aber hier bei CS keine diskussion darüber lostreten ob man arbeiten geht oder nicht oder was besser ist - wie gesagt - meine meinung zum österreichischen sozialsystem GrinsGrins )
was das auswandern betrifft: ich denk mir halt immer, im urlaub erscheint das land schon anders, als wenn man dort fix leben würde. ich habe freunde in usa, kanada und neuseeland, und so schön ich persönlich das jeweilige land auch empfunden habe, ich glaube nicht, dass ich dorthin auswandern würde... im alltag erscheint dann doch vieles anders.
lg,

Wink
09. März 2007, 11:45
p.k
4665 Beiträge

Ja, da sprichst Du was wichtiges an - ich kann auch nicht verstehen, warum ein 25-jähriger, der nie was gearbeitet hat, genau die selbe Unterstützung bekommt wie ein 55-jähriger, der nach Jobverlust und 1 Jahr Arbeitslosigkeit praktisch keine Chance mehr auf einen neuen Job hat. Eine Freundin von mir arbeitet in Berlin in einem Jobcenter für ALG2 Empfänger - also wenn ich mir das so anhöre - da sind vielfach Unterstützungsempfänger in der 3. Generation, also schon die Eltern und Großeltern haben nie im Leben was gearbeitet, und die jetzt erwachsenen Kinder haben das auch nicht vor...

WinkWink
09. März 2007, 19:05
el_muerte
10916 Beiträge

Mir fällt grade auf, dass beim SIngapore SLing Kommentare fehlen,werden jetzt ältere gelöscht?
09. März 2007, 21:49
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Was die Arbeitsmarksituation betrifft, muß ich p.k leider erst einmal widersprechen. Auch gut ausgebildete und erfahrene Facharbeiter finden in Deutschland immer seltener einen Job. Das gute Fachleute keine Probleme hätten, einen Job zu finden, ist schlicht und einfach eine Mähr.
Die Bezahlung in Relation zu den Lebenshaltungskosten wird auch immer schlechter. Oder anders gesagt, man kann sich für sein Geld immer weniger kaufen.
Die Politiker halten ihre Bürger für Dumm und versuchen sie ständig noch weiter zu verdummen.
Tendenz in allen Bereichen fallend.
Das alles und noch viel mehr ... (nein ich bin leider nicht König von Deutschland Zwinker) führt dazu, daß immer mehr Leute Deutschland den Rücken kehren (viele davon allerdings auch sehr unüberlegt. Hmm)
@el, gelegentlcih sind mal solche Verluste zu verzeichnen. Ich denke, daß unsere Web's wohl ein älteres Backup restoren und es deshalb zu solchen Verlusten kommen kann. Verwirrt

Grüße Wink