Cocktailforum

19. Juli 2013, 15:02
SchuettelStefan
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Liköre

Als Liköre lassen sich alkoholische Getränke bezeichnen, die einen Zuckeranteil von mindestens 100g pro Liter aufweisen und in der Regel zwischen 15-40%vol. besitzen. In den meisten Cocktails ist Likör ein wichtiger Bestandteil, der sowohl geschmacklich die Basisspirituose unterstützt, als auch für Süße sorgt.

Ihren Ursprung haben Liköre bereits im Mittelalter, als sie als Heilmittel verabreicht wurden und die Produktion ihren Platz innerhalb der katholischen Kirche hatte. So geht beispielsweise der französische Kräuterlikör Bénédictine auf den Benediktinermönch Dom Bernado Vincelli zurück. Berühmtheit erlangte in diesem Zusammenhang auch der Likör Chartreuse, der noch heute in einem Kloster in Frankreich von Mönchen hergestellt wird.

Der Einsteiger wird sich in der Regel erst einmal mit den Fruchtlikören auseinander setzen. Hier sind an erster Stelle die Orangenliköre oder Curaçaos zu nennen. Diese werden aus den Schalen von Bitterorangen gewonnen, welche auf der vor Venezuela liegenden Insel Curaçao gedeihen. Besonders trockene Curaçaos werden als Triple Sec bezeichnet, haben in der Regel 40%vol. und sind unverzichtbarer Bestandteil berühmter Cocktails wie Cosmopolitan, Margarita oder Sidecar. Blue Curaçao ist nichts anderes als ein blau gefärbter Curaçao, der in der Regel zwischen 20-25%vol. enthält.

Neben den Orangenlikören sollten auch die sogenannten Créme de Fruits erwähnt werden. Das sind Fruchtliköre, welche mindestens 250g Zucker pro Liter umfassen. Johannis-, Himbeer-, Brombeer- und Erdbeerliköre gehören dieser Kategorie an. Sie haben meistens zwischen 15-20%vol., eignen sich gut zum Aufgießen mit Sekt und werden auch gerne pur nach dem Essen gereicht. Noch zu nennen wäre auch der Créme de Cacao, ein Kakaolikör, den es in weiß und braun gibt, aber nicht zu den Créme de Fruits zählt.

Für den etwas fortgeschritteneren Hobbymixer bieten die Kräuterliköre ein neues Erfahrungsfeld. Sie besitzen in der Regel 40%vol., können aber auch – wie beim französischen Kräuterlikör Chartreuse Verte – 50%vol. übersteigen. Dass man Kräuter auch mit anderen Gewürzen paaren kann, zeigen die Vanille-Kräuterliköre Likör 43 und Galliano Vanilla. Unter den Gewürzlikören sollte noch das Falernum herausgestellt werden, welches aus Rum und anderen Gewürzen wie Nelken, Ingwer und Piment vermählt wird und vor allem Bestandteil vieler Cocktails der Tiki-Kultur ist.

Wenn man sich nun als Einsteiger die Frage stellt, welche Liköre zuerst angeschafft werden sollten, so fällt eine pauschale Antwort darauf nicht leicht. Am besten schaut ihr euch erst einmal an, welche Cocktails ihr versuchen wollt und kauft die Liköre nach Bedarf.

Von den Likörherstellern, die eine breite Palette an Produkten im Sortiment haben, bieten im preislichen Bereich bis 15€/0,7L Giffard und Marie Brizard sowie im etwas höheren Bereich bis 20€/0,7L Cartron und Boudier durchweg gute Qualität. Außerdem sind bei den Einzelsorten folgende Produkte zu empfehlen:
- Amaretto: Disaronno
- Anis: Pernod
- Falernum: The Bitter Truth
- Kaffee: Kahlua
- Kirsche: Cherry Heering
- Kokos: Batida de Coco, Malibu
- Kräuter: Bénédictine D.O.M. Liqueur
- Maraschino: Luxardo
- Triple Sec: Cointreau, Grand Marnier Triple Sec
- Vanille: Galliano Vanilla, Likör 43

F.B.


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19. Juli 2013, 15:02
SchuettelStefan
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Absinth

Wie auch Bitters wird Absinth in der Regel tröpfchenweise zum Verfeinern in Cocktails eingesetzt. Er basiert vor allem auf Anis, Fenchel und Wermutkraut, erhält aber darüber hinaus noch eine Menge anderer Kräuter. In Cocktails sollte Absinth sehr vorsichtig eingesetzt werden, da er im Gegensatz zu Bitters eine noch intensivere Wirkung entfalten kann. In nicht wenigen Rezepten ist die genaue Anzahl der zu verwendenden Tropfen angegeben. Der Alkoholgehalt des Absinth liegt zwischen 45-80%.

Absinth hatte über eine lange Zeit einen berüchtigten Ruf. Nachdem es im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert immer populärer wurde, verbreitete sich die (falsche) Einschätzung einer grundsätzlich gesundheitsgefährdeten Wirkung des Wirkstoffes Thujon, der im Wermutkraut enthalten ist. Die verheerende Wirkung muss jedoch – wie man heute weiß – eher auf übermäßigen Konsum und minderwertige Qualität, als auf das Thujon zurückgeführt werden. Thujon entfaltet erst ab einer bestimmten Menge eine gesundheitsschädliche Wirkung. Aus diesem Grund ist der im Absinth enthaltene Thujongehalt in der EU reglementiert und darf nicht mehr als 35mg/kg betragen. Dieser Wert liegt jedoch noch deutlich unter einem gesundheitsschädigenden Wert. Die negativen Wirkungen des Absinths sind somit eher auf seinen hohen Alkoholgehalt, als auf seine Inhaltsstoffe zurückzuführen. Bis sich diese Erkenntnis durchsetzte verstrich jedoch eine Menge Zeit und so wurde Absinth in Deutschland erst im Jahre 1991 wieder legalisiert, in den USA gar erst im Jahre 2007.

Beim Absinth lassen sich je nach Verwendung der Kräuter grob zwei geschmackliche Richtungen unterscheiden. Die erste Richtung zeichnet sich durch eine kräftige Anisnote aus und ist mit Pernod und Pastis verwandt. In Frankreich wird anisbetonter Absinth mit einem Stück Würfelzucker und kaltem Wasser besonders gerne getrunken. Bei der zweiten Richtung ist das Wermutkraut vorherrschend. Wer dem Anisgeschmack abgeneigt ist, aber dennoch mit Absinth mixen möchte, sollte diese Richtung ausprobieren.

Wie auch Bitters harmoniert Absinth in Cocktails hervorragend mit Gin, Whiskey, Cognac und Wermut. Darüber hinaus gibt es auch Rezepte, in denen das Gästeglas mit Absinth lediglich benetzt wird. Hierzu zählt etwa der Sazerac.

Gute Absinthe sind leider eine teure Sache. Im Gegensatz zu Bitters werden sie meist in größeren Flaschen angeboten, welche 30€ selten unterschreiten. Einsteiger können sich jedoch auch erst einmal mit Pernod behelfen, einem wesentlich günstigeren Anislikör, der in einigen Rezepten statt Absinth eingesetzt werden kann.

Empfehlenswerter Absinth für den Einsteigerbarstock bis 20€/0,7l:
- Abysse Premium Absinthe 60%

F.B.


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19. Juli 2013, 15:02
SchuettelStefan
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Bitters

Was Gewürze beim Kochen sind, stellen die Bitters beim Cocktailmixen dar. Sie sollen einen Drink verfeinern und ihm den letzten Schliff geben. Aus diesem Grund werden sie nur – bis auf wenige Ausnahmen – tröpfchenweise eingesetzt. In Rezepten ist üblicherweise von „Dashes“ die Rede, womit eine Flüssigkeitsmenge gemeint ist, die etwas weniger als einen Spritzer beträgt.

Das bekannteste, älteste und auch heute noch am häufigsten verwendete Bitter ist das Angostura aus Südamerika. Es wurde vom deutschen Arzt Johann Gottlieb Benjamin Siegert im Jahre 1824 in Venezuela erfunden und ursprünglich gegen Tropenkrankheiten verabreicht. Wie viele andere alkoholhaltige Heilmittel fand auch das Angostura recht schnell seinen Weg in die Bar.

Entgegen ihres Namens schmecken nicht alle Bitters ausschließlich und zwingend bitter. Sie bestehen vielmehr aus einer sehr intensiven Komposition verschiedener Gewürze, worunter Bitteraromen vorherrschend sein können, jedoch nicht müssen. Die sogenannten „Aromatic Bitters“ zeichnen sich zwar durch eine intensive Bitternote, aber auch durch Gewürze wie Piment oder Nelken aus. Bei anderen Bitters liegt der Schwerpunkt auf einer einzigen Geschmacksrichtung, wie beispielsweise den Orange Bitters oder den Chocolate Bitters. So gibt es auch Bitters, die gar nicht wirklich bitter, sondern eher fruchtig sind. Das für den Ramos Gin Fizz unabdingbare Orangenblütenwasser fällt beispielsweise in diese Kategorie.

Generell lässt sich sagen, dass Bitters sehr gut mit Whiskey, Gin, Cognac und Wermut harmonieren. Bei den meisten sogenannten „Wermut-Cocktails“, wie beispielsweise Manhattan oder Martini, sind sie integraler Bestandteil und verleihen dem Drink erst ihr besonderes Aroma. Aber auch einige Cocktails der Tiki-Ära greifen auf Bitters zurück. Don the Beachcomber war es, der seinen Mai Tai und Zombie durch die Verwendung von Angostura verfeinerte und ihnen somit einen ungewohnt trockenen Charakter verlieh.

Der Einsteiger ist zunächst bestens mit einem Aromatic und einem Orange Bitter versorgt. Der Literpreis bei Bitters ist zwar recht hoch, aufgrund ihres Einsatzes in Tropfen halten die in der Regel 0,2l umfassenden Flaschen jedoch sehr lange.

Empfehlenswerte Bitters bis 15 Euro/0,2l:
- Angostura Aromatic Bitters
- Angostura Orange Bitters
- The Bitter Truth Aromatic Bitters
- The Bitter Truth Orange Bitters
- The Bitter Truth Lemon Bitters
- Peychaud's

F.B.


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19. Juli 2013, 15:02
SchuettelStefan
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Leichte Alkohole

Unter dieser Kategorie werden von uns all diejenigen Getränke behandelt, welche einen Alkoholgehalt von weniger als 20% besitzen und in denen Wein eine grundlegende Rolle spielt. Nach einer allgemeinen Einführung zu Wein und seinen unterschiedlichen Rebsorten wenden wir uns den Charakteristika von Weinaperitifen und Schaumweinen sowie deren Verwendungsmöglichkeiten in Cocktails zu.

Wein
Wohl eines der ältesten alkoholischen Getränke und seit mindestens dem 6. Jahrtausend v. Chr. als Anbau bekannt. Auch wenn in Mixgetränken Wein eine eher untergeordnete Rolle spielt, möchten wir eine kleine Erläuterung zum Wein mitgeben. Wein kann ganz grob in Weiß-, Rot- und Roséwein unterteilt werden. Darüber hinaus bestehen Weine aus unterschiedlichen Rebsorten, die geschmacksbildend sind. Wein muß ein Mindestalkoholgehalt von 7,5% enthalten, kann sich aber bei speziellen Sorten wie Madeira, Marsala u. a. bis zu 17,5% durch die Hefe steigern.

Zur Herstellung des Weines werden nach der Lese zunächst die Beeren gepresst, das sogenannte Keltern. Man erhält Most, welcher dann vergoren wird. Dieser Gärprozess wird beim Rotwein mit den ganzen roten Beeren vollzogen. Im Unterschied zum Rosé, bei dem entweder nur ein Teil der Beeren mit den Schalen vergoren, oder die Gärung zum Anfang mit den Beerenschalen erfolgt und später ohne sie weiter vergoren wird. Wein sollte aus Most, ohne Zutaten, mit Hilfe der Hefebakterien hergestellt werden. Dass nicht jeder Produzent (Winzer möchte ich an dieser Stelle nicht sagen) sich daran hält, zeigen leider immer wieder auftauchende Skandale der vergangenen Jahrzehnte.

Durch Gärung roter Beeren ohne Schalen entsteht auch Weißwein, denn die Farbstoffe befinden sich lediglich in der Beerenschale. Diese Methode ist in Frankreich zur Produktion günstigen Weines nicht unüblich. Der Wein aus weißen Beeren wird dort blanc de blanc genannt. Die deutsche Weißwein-Produktion besteht überwiegend aus sortenreinen weißen Beeren. Aber das Verschneiden, sprich Vermengen von Wein verschiedener Reben, um einen bestimmten Geschmack zu erzielen, ist üblich. Der turbulente Gärprozess, durch Hefebakterien in Gang gesetzt, verwandelt den Zucker der Beeren in Alkohol und endet entweder bis der Zucker aufgebraucht ist, oder die Bakterien durch die Alkoholkonzentration „schläfrig“ werden, keinen Alkohol mehr produzieren. Das ist der Regelfall, dadurch behält der Wein noch seine Restsüße und wird vollmundig.

Welche Beerensorten wo angebaut werden, ist stark klimaabhängig. Nicht jede Sorte wächst überall gleich gut. Grob gesagt, in wärmeren Regionen werden vermehrt rote Beeren angebaut, in den kühleren demzufolge eher die weißen Sorten. Alle ca. 10000 Rebsorten und überdies noch die ländertypischen Anbaugebiete, Klassifizierungen bzw. Qualitätsstufen zu erläutern, aufzulisten, würde den Rahmen einer Cocktailseite sprengen. Einige typische sollen hier aber kurz Erwähnung finden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Als weiße Beeren sind zu nennen
-Chardonnay Eine der wenigen Weißweinsorten, die vom Fassausbau profitieren. Mit höherem Alkoholgehalt können hieraus Spitzenqualitäten erzeugt werden. Walnussaroma, ab und an rauchig ist hier zu nennen.
-Gewürztraminer oder Klevner Obwohl rötliche Beeren, gilt er als weiße Rebe. Die Weine sind sehr aromatisch, an Rosenblüten erinnernd.
-Grüner Veltliner oder Weißgipfler Frisches Bouquet, geschmacklich Pfirsich- und Zitrusnoten.
-Kerner Rassige, mit gutem Süß-Säure-Verhältnis ausgestattete Weine, teilweise Muskattöne.
-Müller-Thurgau oder Rivaner Eher milde, mit geringer Säure behaftete Weine.
-Muskateller Feinfruchtige Säure und vor allem Muskatnoten sind bezeichnend. Wird u. a. zur Piscoherstellung verwandt.
-Riesling Spitzenweine in jungen Jahren mit frischen fruchtigen Tönen, im Alter eher mineralische Anklänge.
-Ruländer, grauer Burgunder oder Pinot Gris (Grigio) Ebenfalls rötliche Beeren, zählt zu den weißen Reben. Säurearme an Äpfel erinnernde Töne, mit hohem Alkoholgehalt.
-Sauvignon Blanc Stachelbeerig, typische grüne Aromen, wie frisch gemähtes Gras, grüner Spargel, grüne Paprika. Bringt Spitzenqualitäten hervor.
-Silvaner Zählt zu den ältesten Rebsorten. Säurebetonter Wein mit wenigen Fruchtnoten.
-Weißburgunder, Pinot Blanc Auch eine alte Rebsorte mit wenig Säure.

Die roten Reben
-Abrusco Kräftig dunkelroter, tanninreicher Wein, der gern zum Verschneiden im toskanischen Raum angebaut wird.
-Barbera Kraftvolle, tanninarme, hochwertige Weine mit vollem Körper und Pflaumenaroma.
-Blauer Portugieser Frischer, rubinroter Wein mit leichtem Körper, im Barrique auch große Weine. Viele Roséweine (Weißherbst ) werden aus dieser Rebe hergestellt.
-Blaufränkisch oder Lemberger Bringen leichte fruchtige, ebenso charaktervoll fruchtige, dunkelrote Weine mit Anklängen an Beeren und Kirschen hervor.
-Cabernet Sauvignon Tannin- und säurehaltiger Wein von dunkelroter Farbe, mit intensivem Fruchtgeschmack.
-Merlot Ein weicher, etwas pflaumig schmeckender Wein, von dunkelroter Farbe.
-Nebbiolo Alte piemontesische Rebe, die Spitzenweine hervorbringen kann.
-Sangiovese Alte Rebe, die kräftige, säure- und tanninbetonte, große Weine entstehen läßt.
-Schwarzriesling Fruchtige Aromen, ziegelrote Farbe sind Merkmale dieser Rebe. U. a. zur Champagnerherstellung benutzt.
-Spätburgunder oder Pinot noir Sehr alte Rebe mit feinen Düften. Der Wein sollte vorwiegend in jungen Jahren getrunken werden. Aber auch eine Rebe der Champagnerfertigung.
-Syrah oder Shiraz Eine Rebe mit hohem Tanningehalt, setzt eine lange Lagerzeit voraus. Unvergleichlicher Johannisbeerduft ist prägend für diese Sorte.

Wein in der Welt der Cocktails bedeutet u. a. Aperitif, Bowle, oder warm als hausgemachter Glühwein ohne Kopfschmerz am nächsten Tag. So vielfältig wie die Reben, so vielfältig sind die Weine, die teilweise durch Verschnitt und Lagerung in großen Holz- oder kleinen Barriquefässern zur Höchstform gebracht werden. Den Aromenreichtum guter Weine, können Flüssigkeiten in Dosen, Kanistern, Tüten und dgl. nie erreichen. Deswegen lasst die Finger von solchen Produkten. Ein guter Wein muss nicht unbedingt hochpreisig sein.

rrr


Weinaperitife
Unter der Kategorie der Weinaperitife sollen nun all diejenigen Getränke erläutert werden, welche Wein als ihre Basis haben, und wunderbar als Aperitif gereicht werden können. Ihre Verbreitung haben sie vor allem in Frankreich, Italien und Spanien, also in denjenigen Ländern, welche auch über eine große Weinproduktion verfügen. Im Einzelnen sollen nun Quinquina, Wermut und Sherry vorgestellt werden. Dabei muss jedoch angemerkt werden, dass diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben möchte. Es gibt über die hier besprochenen Gattungen noch weitere Weinaperitife, die jedoch den Rahmen dieser Einführung sprengen würden.

Quinquina
Die Bezeichnung „Quinquina“ werden wohl viele noch nicht gehört haben. Ihren Namen erhält diese Getränkegattung von der Chinin-Rinde, welche durch ihre feinen Bitteraromen den eher süßen Quinquinas den besonderen Schliff erteilt. Im Gegensatz zu Wermut können bei der Herstellung nicht nur Weißweine, sondern auch Rosé- und Rotweine zur Anwendung kommen. Der jeweilige Wein wird mit Fruchtlikören, Kräutern und Gewürzen vermählt und besitzt in der Regel 15-18%. Quinquinas lassen sich gut vor dem Essen trinken, um den Magen zu öffnen, sind aber auch wichtiger Bestandteil berühmter Cocktails. Ihren Ursprung haben die Quinquinas zu Zeiten des Kolonialismus, als an Malaria erkrankten Soldaten das Verabreichen des Chinins erleichtert werden sollte.

Manch einer wird wohl durch die James Bond-Filme schon einmal mit dieser Getränkegattung in Berührung gekommen sein. In „Casino Royal“ bestellt Bond einen Martini mit einem besonderen Mischungsverhältnis und nennt ihn später „Vesper“. Seine besondere Note macht dabei der heute leider nicht mehr verfügbare Kina Lillet aus, welcher in diesem Drink den sonst im Martini verwendeten trockenen Wermut ersetzt. Sein Nachfolger ist der Lillet Blanc, welcher etwas fruchtiger und weniger bitter ist.

Cocktails mit Quinquina Lillet Blanc:
- Corpse Reviver #2
- Twentieth Century
- Vesper

Wermut/Vermouth
Der Wermut ist die für Cocktailliebhaber wichtigste Gruppe der Weinaperitife. Seinen Charakter erhält er neben Weißwein und Fruchtlikören durch das charakteristische Wermutkraut (Artemisia absinthium). Sein Name ist aus dem Altdeutschen "Vermuota" bzw. "Weramote" abgeleitet und er besitzt - wie auch der Quinquina - zwischen 15-18%vol. Die beiden Länder, in denen Wermut vorwiegend produziert und konsumiert wird, sind Frankreich und Italien. Im Jahre 1786 wurde der erste Wermut von Antonio Benedetto Carpano in Turin hergestellt.

Man unterscheidet in der Regel zwischen trockenen und süßen Wermuts. Erstere finden vor allem in Frankreich Verbreitung und der berühmte Noilly Prat ist hier dasjenige Produkt, welches sich großer Beliebtheit erfreut. Beim vor allem in Italien verbreiteten süßen Wermut lassen sich noch einmal zwei Kategorien unterscheiden: Weiß/Bianco und Rot/Rouge/Rosso. Während der weiße Wermut in Cocktails eher selten verlangt wird, ist der rote bitter-süße Wermut unverzichtbarer Bestandteil so berühmter Drinks wie Manhattan und Negroni. Süße Wermuts lassen sich aufgrund ihres hohen Zuckergehalts aber auch sehr gut als Digestif trinken.

Im Preisbereich bis 15 Euro sind folgende Wermuts zu empfehlen:
- Dolin Blanc
- Dolin Rouge
- Carpano Bianco
- Carpano Classico Rosso
- Noilly Prat Extra Dry

Wer beim süßen Wermut noch etwas mehr ausgeben möchte, hätte dann noch die folgende Auswahl:
- Carpano Antica Formula
- Noilly Prat Ambre
- Noilly Prat Rouge

Cocktails mit Wermut:
- Manhattan
- Martinez
- Martini
- Negroni

Sherry
Die dritte Gruppe der weinhaltigen Produkte, die hier besprochen werden soll, ist der Sherry. Er zählt zu den Likörweinen, denen auch der portugiesische Portwein angehört und hat seine Heimat in Spanien. Seine Bezeichnung hat er vom arabischen Ortsnamen „Sherish“ für das heutige Jerez de la Frontera. Jeder Sherry, egal über welchen Zuckergehalt er letztlich verfügt, wird aus trockenem Weißwein gewonnen und anschließend mit Brandwein verschnitten. Erst danach erhalten die süßeren Varianten durch die süßeren Trauben Moscatel oder Pedro Ximénez ihren Zuckergehalt. Es lassen sich fünf verschiedene Gruppen aufführen, die sich ja nach Zuckergehalt voneinander unterscheiden:
-Fino Sehr hell, trocken und mit feiner Mandelnote ist er der Aperitif schlechthin, sollte gekühlt wie ein Weißwein serviert werden und eignet sich auch sehr gut für Cocktails.
-Amontillado Mit einer Farbe wie Bernstein, halbtrocken und einem größeren Körper als der Fino kann er zu jeder Tageszeit getrunken werden.
-Oloroso Dunkelgoldene Farbe, leicht trocken bis süß, verfügt über ein angenehmes Nussaroma und einen kräftigen Charakter.
-Cream Dunkelrubinrot, mild und süß und daher hervorragend als Digestif geeignet.
-Pedro Ximénez Braun-schwarz, noch süßer und intensiver als der Cream und aus der gleichnamigen Traube gewonnen.

Beim Sherry bieten folgende Marken im preislichen Bereich bis 15 Euro durchweg gute Qualität:
- Dry Sack
- Lustau
- Tio Pepe

Cocktails mit Sherry:
- Adonis
- Up-to-Date Cocktail

F.B.


Schaumwein
Weinhaltige Getränke mit Kohlenstoffdioxid, die einen Druck in der Flasche von drei oder mehr bar beinhalten. Perlwein dagegen hat lediglich einen Kohlensäuredruck von 1-2,5 bar.

Drei verschiedene Herstellungsmethoden gibt es:
Das Kohlenstoffdioxid resultiert aus erster Gärung, die Asti-Methode. Der Wein wird vor Ende des Gärprozesses durch Entfernung der Hefe süß gehalten, darauf in Tanks oder Flaschen zum höchstmöglichen Druck weiter vergoren und einer erneuten Entfernung der entstandenen Hefe unterzogen.

Zweitens, der junge Wein wird mit Hefe und Zucker versetzt und abgefüllt in Flaschen oder druckfeste Tanks, sodass bei der zweiten Gärung die Kohlensäure in den Wein übergeht. Das nennt man Tankgärverfahren für den einfachen Sekt, oder in Flaschen abgefüllt, ist es eben die Méthode champenoise für Winzer-Sekt oder Krimsekt, Crémant, Cava und Champagner. Die letzten zwei sind regionaltypische Bezeichnungen und dürfen nur hier verwandt werden.

Bei der dritten Methode wird die Kohlensäure mit Druck und Kälte aus dem jungen Wein gelöst. Anschließend die Flaschen durch Zugabe dieser Kohlensäure unter Druck gesetzt. Nennt sich auch so, Schaumwein mit zugesetzter Kohlensäure. Der Mindestalkoholgehalt beträgt für alle Schaumweine 10%.

Für Schaumweine bietet sich in der Welt des Mixens ein großer Raum. Cocktails wie der French 68 oder andere geben einen würdevollen Rahmen für ein gelungenes Fest. Es muss nicht immer der Champagner mit großem Namen sein, Winzersekt z. B. bekommt man für viel weniger Geld, schmeckt deswegen nicht schlechter.

Cocktails mit Schaumwein:
- Bellini
- French 68
- French 75
- Kir Royal
- St. Germain Sektcocktail

rrr


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19. Juli 2013, 15:03
SchuettelStefan
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Leichte Alkohole II

Hierunter fallen diejenigen Getränke, welche einen Alkoholgehalt von weniger als 20% aufweisen und keinen Weinbeerensaft als Basis besitzen.


Bier
Gerstensaft, so landläufig der Name des angeblich Deutschen liebstes Kind. Obwohl der Bierumsatz der Brauereien stagniert, sogar teilweise sinkt, erfreuen sich Bier-Cocktails einer größer werdenden Fan-Gemeinde und insgeheim mausert der ein oder andere Drink sich, „salonfähig“ zu werden. Oft sind sie der Erfrischung dienlich.

Hopfen, Malz (Gerste), Hefe und Wasser, so sagt man, ist alles, was ein gutes Bier benötigt. Doch die Rezepturen sind so vielfältig, dass nicht alles aufgezählt werden sollte. Während beim Wein die Fermentation durch Zucker der Beeren, oder Zusatz von z. B. Honig erfolgt, ist der Ausgangsstoff im Bier die Stärke der verwendeten Getreidesorten, aus denen die Hefe den Zucker verarbeitet.

Der Alkoholanteil der Biere unserer Region liegt bei 4,5 – 6 %, kann doch ebenso 16% und mehr bei Starkbier beinhalten. Bei hohen Alkoholanteilen hat Hefe keine Lust mehr zum Arbeiten, ja stirbt sogar ab, deshalb wird Alkoholerhöhung entweder durch Konzentrierung, oder Aufspritung erreicht. Ja, tatsächlich gibt es in Franken eine Brauerei, die Bier mit einem Alkoholgehalt von knapp 60% produziert. Insofern relativiert sich der Eingangssatz, es sind Ausnahmen. Doch auch alkoholfreie Biere, durch Entzug des Alkohols, werden hergestellt.

Bier lässt sich grob in obergärig, untergärig und Spontangärung einteilen.
Obergärig: Erfordert eine Temperatur von ca. 15° bis 22°. Die zugesetzte Hefe bleibt nach dem Gärprozess auf der Oberfläche stehen. Hierzu zählen Ale, Alt, Berliner Weiße, Kölsch, Porter, Stout und Weizenbier, nur um einige zu nennen.

Untergärig: Bei Temperaturen weniger als 10° fühlt die Hefe sich wohl und arbeitet ihr Pensum ab, bis sie hiernach auf den Grund des Gärbottichs absinkt. Die Bekanntesten Export, Lager, Märzen, natürlich das Pils und Schwarzbier.

Spontangärig: Hier wurde keine Hefe der Maische zugesetzt. Die Gärung setzte ein durch die natürlich in der Luft vorhandenen Sporen. Die früher übliche Bierherstellung bis man erkannte, wodurch Gärung entsteht und so die Hefepilze zur Herstellung gewann.

Cocktails mit Bier:
- Colours-of-the-world
- Black Refresher

Obstweine
Auch Fruchtweine genannt, allen voran der Apfelwein, sind Getränke ebenfalls mit Hefepilzen gewonnen, die eine alkoholische Konzentration ohne weitere Zusätze bis zu 10% erreichen können. Mit Zuckerzugabe während der Gärphase bis zu 18%. Auch Ausgangsprodukte wie Birnen, Honig, Johannisbeeren, Rhabarber etc. ergeben herrlich weinige Getränke.

In einen großen, verschließbaren Kunststoffbehälter wird das grob zerkleinerte Obst (die so genannte Maische), bei Äpfeln der ausgepresste Saft, gegeben und mit Hefe versetzt. Verschlossen wird der Behälter mit einem Gäraufsatz, der die Gase zwar entweichen lässt, doch durch eine Wasserblase abschließt, an einen kühlen, dunklen Ort gestellt und wartet ab. Nachdem die Pilze durch Hilfe des Fruchtzuckers ihre Arbeit vollzogen haben, sinken sie zu Boden und der fertige „Wein“ wird hiervon getrennt abgefüllt.

Cocktails mit Obstwein:
- Hot buttered Rum - Triobar

Palmwein
Nur kurz erwähnt soll hier der Palmwein werden, welcher aus verschiedenen Palmen gewonnen und im asiatischen und afrikanischen Raum beheimatet ist. Auch die Herstellung recht unterschiedlich, Ausgangsbasis immer Palmsaft, der sogenannte Toddy. Aus Toddy wiederum wird ebenfalls Arrak destilliert. Da Toddy bei uns kaum erhältlich, fehlt es an prägenden Cocktails.

Cocktails mit Palmwein:
-

Reiswein
Wird aus Reis, oder Reisstärke durch alkoholische Gärung gewonnen und gehört ebenso zu den getreidbasierten leichten Alkoholen, wie das Bier. Erzielt einen Alkoholgehalt von 5 bis über 20%. Reisweinherstellung findet im gesamten asiatischen Raum statt, mit Unterschieden in der verwandten Reissorte und beim Produkt in der Farbe von trüb bis klar, über gold, bis braun. Ob Apong aus Indien, Brem aus Indonesien, Huangjiu aus China, Sake aus Japan, Sato aus Thailand, oder Tapai aus Malaysia, allen gemein ist die Grundzutat Reis / Reismehl der vergoren wird. Doch weitere Zutaten und / oder Lagerzeiten unterscheiden sie. Bei uns ist japanischer Sake der bekannteste.

Cocktails mit Reiswein:
- Yuzu Summer
- Yuzu Sakerita

rrr


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25. Juni 2014, 10:50
rrr
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Bezeichnung der Getränke

Das Wort „Cocktail“, erste festgehaltene Erwähnung im Angelsächsischen des Jahres 1806, bezeichnete ursprünglich ein stimulierendes Getränk aus Spirituosen, Zucker, Wasser und Bitters.

Heute werden als Cocktail Getränke mit mindestens zwei Zutaten genannt, die vorzugsweise in einer Cocktailschale, Champagnerschale, Sektflöte, Likör- oder Margaritaglas, also jeweils im Stielglas, serviert werden können. Anderer Name Shortdrink, besitzen ein Volumen von ca. 7 - 14 cl. Größere Mengen hingegen nennt man u. a. Longdrink. Drink ist nur der englische Sammelbegriff für alle Getränke. Darüber hinaus gibt es Kategorien, in denen Drinks ohne starre Grenzen eingeordnet sind:

Apéritif
Auch Before- oder Pre-Dinner-Cocktail, sind appetitanregende, in der Regel trockene Drinks, meist ohne Eis, zu servieren in der Cocktailschale, mit oft nur einer Spirituose, evtl. Vermouth, frisch gepressten Säften und gelegentlich Bitter´s, evtl. Sekt. Garnitur spärlich bis keine. Typischer Apéritif ist der Duke Basil oder der French 68.

Bowle
Eine Entlehnung im 18. Jahrhundert aus dem englische bowl für Napf. Vielleicht zu Unrecht etwas aus der Mode gekommenes Getränk mit Früchten, Wein, Sekt oder Mineralwasser und weiteren Ingredienzien, es gibt kalte und warme Versionen. Ideal für eine Party mit guter Laune. Hier kann man seiner Phantasie bezüglich der Zutaten freien Lauf lassen. Beispiel als warme Variante die Feuerzangenbowle, kalt die Atomkirschbowle.

Buck
Ein Highball, der aus Spirituose, Limettensaft und Ginger-Beer, -Ale besteht. Auch Mule genannt. Ursprünglich wurde ein Zitronenviertel in das Gästeglas ausgedrückt und hinein gegeben. Das Süß-Säure-Verhältnis mit einem kohlensäurehaltigen Getränk abgestimmt.

Cobbler
Ein Longdrink auf zerstoßenem Eis mit Likör oder weinhaltiger Spirituose, Früchten, Sirup, der im Glas gerührt wird. Gegebenenfalls aufgefüllt mit kohlensäurehaltigen Getränken wie Soda oder Champagner etc.. Cobblers vertragen eine aufwändige Deko und werden in der Regel im hohen Stielglas (Hurricane) mit Trinkhalm und Löffel serviert. Kiwirita als Möglichkeit.

Colada
Ein cremiger, süßer, vorwiegend mit Rum, Früchten, Säften, gern auch mit Kokoscreme hergestellter Drink. Sahne und verspielte Dekoration sind ebenfalls angebracht. In jedem Fall die Piña Colada sollte hier sich repräsentieren, aber auch der Swimming Pool.

Collins
Auf gestoßenem Eis ein Longdrink, der im schmalen, hohen Glas (Collinsglas) mit einer Spirituose, Zitrussäften, Zucker/Likör, ähnlich einem Sour, aber zusätzlich mit Soda gerührt wird. Typischer Vertreter der Tom Collins.

Cooler
Wird im großen Longdrink-, Highballglas mit einer Basisspirituose und in der Regel mit Ginger Ale oder einer anderen kohlensäurehaltigen Zutat gemischt. Abgerundet mit Bitters. Hier der Saratoga-Cooler und ebenfalls kann man Horse's Neck hier einordnen.

Crusta
Der Name rührt von dem Zuckerrand am Glas. Man befeuchtet mit einem Zitronen- oder Limettenviertel den Glasrand, kopfüber damit nichts ins Glasinnere läuft. Dann wird das Glas auf einen Teller mit Zucker gesetzt und klopft es anschließend leicht ab. Statt mit Zitrusfrucht den Rand zu befeuchten, können auch farbige Säfte oder Liköre, des Effektes wegen, Verwendung finden. Vollendet mit einer großen Zitruszeste die ins Rund der Glasöffnung gesetzt wird. Eine Variante der Brandy Crusta

Daiquiri
Sind klassische Cocktails auf der Basis weißen Rums mit frischem Limettensaft und Rohrzucker. Gehören im Prinzip zu den Sour´s und wurden benannt nach einer kubanischen Siedlung. Selbstverständlich gehört hierhin der Daiquiri, oder ebenso lecker Frozen Daiquiri.

Daisy
Auf zerstoßenem Eis, mit alkoholreicher Spirituose, Orangenlikör und frischen Zitrussäften, vorzugsweise in einem Collinsglas serviert und eventuell mit wenig Soda aufgefüllt. Der Daisydrink ist Vorreiter für viele, heute populäre Drinks wie Sidecar oder Margarita. Beispiel Daisy Pink.

Digestif
Anderer Name After-Dinner-Cocktail, sind Drinks nach dem Essen mit, im Gegensatz zum Aperitif, oft lieblicherem, aber ebenso bitterem, "verdauungsfördernden" Charakter. Cocktails mit Cognac, Calvados, auch Obstbränden usw., serviert vorwiegend in der Cocktailschale. Typische Digestifs sind Brandy Alexander oder die alkoholfreie Varietät White Russian (alkoholfrei).

Eggnog
Kalt oder warm genossen, zählt er zu den ältesten Mixgetränken. Bestehend aus Eigelb, Zucker und Milch / Sahne, häufig in Verbindung mit Bränden und Likören. Als Garnitur und nicht zuletzt Aroma gebend, Muskat oder Zimt auf der Oberfläche. Parallelen bestehen zum Flip, der aber ohne Milchprodukte gefertigt wird. Obligatorisch der Egg Nogg.

Fancydrink
Schlecht einer anderen Kategorie zuzuordnender Drink, auffällig oft durch außergewöhnliche Trinkbehältnisse aber natürlich auch im Fancy-, Hurricaneglas. Vertragen eine üppige Dekoration. Exotische Drinks oft mit Kokos wie der Cherry Coco oder Coco Cariba sind hier zu nennen.

Fizz
Ein weiterer Klassiker, Spirituose mit Zitrussaft und Zucker auf Eis, im Prinzip ein geschüttelter Sour mit Sodawasser/Champagner aufgefüllt, ist für ein Fizz traditionell. Kaum ein Unterschied zum Tom Collins. Wird im Longdrinkglas serviert. Als schöne Beispiele der Gin Fizz, oder der The Ramos Gin Fizz

Flip
Kalter, cremiger Cocktail mit Eigelb, auch Eiklar, Zucker, Spirituosen wie Weinbrand, auch Likörwein wird in einer Schale, oder Weinglas serviert. Ähnlich einem Eggnog, nur fehlt hier die Milch oder Sahne. Sind bei uns, aufgrund des Eianteils, fast in Vergessenheit geraten. Whisky Flip als Erinnerung.

Gimlet
Klassischer Zwei-Zutaten-Cocktail, gegen Ende des 19. Jahrhundert bei der brit. Navy getrunken, mit einer Spirituose und früher Cordial Lime Juice, heute auch oder zusätzlich mit Zitrussäften. Schumann´s Gimlet ist ein tolles Beispiel.

Highball
Einfach aufgebaute Longdrinks, die der Erfrischung dienen, im hohen Longdrink-, Highballglas. Bestehend z. B. aus einer Basisspirituose, evtl. Saft, einem kohlensäurehaltigen Getränk dem sogenannten Filler. Oft mit einer Zitrusscheibe als Dekoration. Ursprünglich soll der erste Highball, Whisky mit Soda gewesen sein, gefolgt vom Moscow Mule, Vodka mit Ginger Beer. Ein klassisches Beispiel ist der Gin Tonic, ebenso Guave Collins oder Cuba Libre typisch.

Julep
Er wird mit zerstoßenem Eis im Gästeglas, traditionell im Silber- oder Zinnbecher, gerührt, häufig mit Whiskey und Zucker, in jedem Fall mit frischer Minze. Ein Getränk des 18. Jahrhunderts aus den Südstaaten kommend. Klassischer Vertreter Mint Julep

Limes
Ein Getränk bestehend in der Regel aus Fruchtpüree und Alkohol. Weil hierbei meist Früchte im Gästeglas zu Mus verarbeitet werden, ist ein stabiles Longdrink-, Highballglas angemessen. Kiwi-Limes hier als Stellvertreter.

Margarita
Im Prinzip keine Kategorie, sondern eine Reihe von Cocktails, die immerhin so berühmt geworden sind, dass die Glasindustrie ein extra Margaritaglas entwickelt hat. Ähnelt einer Cocktail- oder Sektschale mit zusätzlich schmalerer Vertiefung zum Stiel. Entstehungszeit erste Hälfte des 20. Jahrhunderts im südamerikanischen Raum, wird klassisch mit Tequila, Triple Sec und Limettensaft gemixt. Im Margaritaglas oder Cocktailspitz, mit Salzrand versehen, serviert. Deswegen die Margarita als Beispiel, oder Frozen Strawberry Margarita

Mule
Auch keine Gruppe, trotzdem erwähnenswert weil mehrere Varianten mittlerweile entstanden sind. Kreiert in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, ein Highball aus Vodka, Limettensaft und Ginger Beer, auf Eis im Kupferbecher serviert. Natürlich auch im Longdrinkglas möglich. Die Unterschiede entstehen durch Austausch der Basisspirituose, z. B. wird der Munich Mule mit Gin zubereitet. Der Moscow Mule (Home made) steht als Repräsentant.

Pousse Café
Ein Drink bei dem die Zutaten im Glas geschichtet werden und damit einen schönen Effekt ergeben. Durch vorsichtiges Einfüllen der Zutaten, evtl. über ein Löffelrücken, werden sie Schicht für Schicht ins Glas befördert, sodass sie sich nicht vermischen. Dabei wird die schwerste Flüssigkeit als erste, die leichteste zum Schluss geschichtet. Ein bekannter Vertreter wäre der B52.

Punch
Eine schon seit dem 17. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung und somit eines der ältesten Mixgetränke überhaupt. Üblicherweise kaltes karibisches Rumgetränk, auch in der warmen Version möglich, einem Grog oder Toddy ähnlich, mit Zitrus-Säften, Zucker, Tee oder Wasser, Gewürzen. Im Longdrink-, oder Hurricaneglas und mit Früchten dekoriert. Zu nennen hier der Planter´s Punch und auch der Bombay Punch.

Shooter
Kleines Mixgetränk im Schnapsglas, Pinnchen, Stamperl mit 2, 4 bis 6 cl Fassungsvermögen. Der Kamikaze oder Choco Hot Shot stehen als Beispiel.

Sling
Eine sehr alte Gruppe von Mixgetränken, bestanden ursprünglich, nach einer Beschreibung von 1675, aus einer Spirituose, Zucker, Wasser, optional etwas Muskatnuss. Der heutige Sling ähnelt eher einem Punch im Hurricane- oder Highballglas mit Spirituosen, Fruchtsirup, Säften und Sodawasser oder Limonade auf Eis. Beispiel der Singapore Sling oder Raffles Singapore Sling.

Smash
Ähnlich einem Julep, der nicht im Gästeglas gerührt und dadurch klar, sondern geschüttelt und deswegen trüb wird. Mit einer Spirituose, Minze, Zucker auf Eis im Old-fashioned-Glas serviert. Zu nennen der Gin Basil Smash oder auch Raspberry Thyme Smash.

Sour
Klassiker aus einer Spirituose, Zitronensaft, Zucker oder Sirup, optional Eiklar, Bitters. Kann in einem Old-fashioned-Glas/Tumbler mit und ohne Eis serviert werden. Beispiele der Whiskey Sour oder Hemingway Sour.

Toddy
Früher in den Südstaaten so genanntes Getränk, das Rum, Zucker und Muskat enthielt, heiß zubereitet, aber kalt getrunken wurde. Weiter ein Getränk im Vereinten Königreich, Australien und Schweden gleichen Namens im 18. Jahrhundert so bezeichnet, bestehend aus Whisky, Zitrone, Gewürzen und heißem Wasser. Beide haben wenig miteinander gemein. Bei uns ist es die 2. Variante, der Hot Toddy.

Twist
Die Schale einer Zitrusfrucht wird zur Vollendung über dem Glas so gedrückt, dass die ätherischen Öle in den Drink gelangen. Sie wird anschließend an den Glasrand drapiert. Der Savoy Hotel Special No. 1 steht für den Twist.

Vermouth-Cocktail
Als Wermut- oder Vermouth-Cocktail, werden starke, meist herbe Drinks genannt, die eben mit Vermouth versetzt sind. Sie nehmen eine Zwitterrolle ein, weil sie vor oder nach dem Essen getrunken werden können und aus einer Spirituose und Vermouth, sowie eventuell Likör(en) und Bitters bestehen. Der Manhattan steht stellvertretend.

Zwei- und Dreiteiler
Das sind ebenfalls starke Drinks, eher für Fortgeschrittene, bestehen aus einer Spirituose und (einem meist hochprozentigen) Likör und eventuell Wermut und Bitters. Negroni oder Rusty Nail finden sich hier wieder.

Bei Einordnung der Getränke sind Überschneidungen üblich. Diese Auflistung mag ein wenig Licht ins Dunkel der unterschiedlichen Cocktailbezeichnungen geben.

rrr


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29. Juli 2014, 22:08
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Hilfreich für einige der hier aufgeführten Arten ist ein sonniges Fensterbrett, ein Garten oder Balkon, aber keinesfalls notwendig. Vieles Genannte erhält man frisch in Obst- und Gemüseabteilungen der Märkte, verpackt in kleinen Mengen, in gekühlter Umgebung. Die Rede ist von...

Kräutern, Blüten, Stängeln und Wurzeln

Außergewöhnliche Cocktails bestechen hin und wieder durch Verwendung frischer Kräuter. Oft nur als Dekoration, doch häufig als geschmackgebender Bestandteil eines Drinks. Die Anhängerschaft dieser Kompositionen wird stetig größer. Was in der Küche seit Jahrhunderten beliebt, findet vermehrt Anwendung in Mixgetränken. Doch welche Kräuter oder andere Pflanzenteile, außer Früchte, sind geeignet? Das will dieser kleine Beitrag für euch herausfinden.


Basilikum
Genoveser Basilikum, in jedem Lebensmittelmarkt in Töpfen erhältlich, ist der bekannteste von allen Arten und wenn die Rede von Basilikum im Zusammenhang mit Cocktails ist, auch der einzig zu verwendende, es sei denn, etwas anderes wird explizit genannt. Lässt sich auf der Fensterbank, oder bei warmem Wetter, in der Sonne im Garten weiter ziehen. Gegossen werden soll nur von unten in einer Schale weil die obere Erde sonst schimmelt. Geschmack pfeffrig, leicht süßlich, würzig. Neben roten gibt es noch den Zitronenbasilikum und andere Varietäten.

Der Thai-Basilikum unterteilt sich nochmal in 2 Arten, Bai Horapa und Bai Krapow, beide schmecken leicht nach Minze und Anis, der Krapow ist etwas strenger. Im Fachhandel als Pflanze oder Samen erhältlich.

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Cocktails mit Basilikum:
- Basilikum Daiquiri
- Duke Basil

Hibiskus- und andere Blüten
Oft nur Zierde eines Getränkes, doch ebenfalls zur geschmacklichen Steigerung geeignet. Vielfach in Sektcocktails, teilweise als ganze Blüte, oder nur Blütenblättchen, werten sie, ebenso wie frische Beeren, jeden Eiswürfel auf und sind zudem gesund. Darauf geachtet werden sollte unbedingt auf Essbarkeit, nicht jede Blüte kann verzehrt werden. Sonst ist erlaubt, was gefällt, nur zu verspielt muß es nicht sein. Essbare Blüten gibt es im Fachhandel, oder wenn sie sauber und ungespritzt sind im eigenen Garten, wie Chrysanthemen, Gänseblümchen mit ihrem nussigen Geschmack, die süßlichen Veilchen, Borretschblüten, Rosenblätter, Stiefmütterchen, die pfeffrige Kapuzinerkresse, auch Dahlien, Herbstastern, Holunderblüten, Kornblumen, Lindenblüten, sogar Löwenzahn, Mohn, Ringelblume, Schafgarbe und Schlüsselblumen um einige aufzuführen. Samenmischungen mit essbaren Blüten sind ebenfalls erhältlich. Nochmal der Hinweis, man sollte schon wissen, welche Blüten zum Verzehr genommen werden, nicht alles was blüht, kann gegessen werden. Giftig sind u. a. der Fingerhut, das Maiglöckchen und auch der Goldregen, oder Oleander, der in vielen Gärten steht. Nur am Rande, zu den Blüten zählen auch Gewürznelken, welche als getrocknete Knospen in der Feuerzangenbowle oder im Glühwein ihr würzig scharfes Aroma entfalten.

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Cocktail mit Blüten:
- Hibiskus Sektcocktail

Borretsch
Wegen seines zweiten Namens Gurkenkraut, Kukumerkraut kann man es sich leicht vorstellen ihn in Getränken mit Gurke zu integrieren. Borretsch ist ein Bestandteil der sieben Kräuter für die grüne Sauce. Allerdings wird nach neuesten Erkenntnissen aufgrund des Pyrrolizidingehaltes vom Verzehr abgeraten, oder doch zumindest zu einer eingeschränkten Verwendung der harten, borstigen Blätter. Dagegen können die schönen blauen Blüten ohne Bedenken verzehrt werden. Borretsch ist erhältlich auf Wochenmärkten oder im Fachhandel.

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Getränke mit einem frischen Gurkengeschmack:
- Rosemarys GT
- Moscow Mule (Home Made)
- Pipeline

Estragon
Auch Schlangenkraut, Drachenkraut, wegen des schlängelnden Wuchses so genannt, verwandt mit dem Beifuß und Wermut. Das Kraut mit seinen lanzettförmigen Blättchen besitzt einen leichten Anisduft, im Geschmack frische herbe Noten. Zu verwenden ist der französische (deutsche) Estragon wegen seines höheren Anteils an ätherischen Ölen im Vergleich zum russischen. Dafür ist er leider nicht Winterfest. Mittlerweile überall als vorgezogene Pflanze erhältlich, zu raten ist, ihn im Fachhandel zu kaufen, weil es hier doch robustere Pflanzen gibt. Estragon kann man sich in Getränken mit Aquavit, Chartreuse oder ähnlichem vorstellen, ebenso aber in anderen Drinks, welche eine leicht frischwürzige Note erhalten sollen.

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Ingwer und andere Wurzeln
Ingwer, die Wurzelknolle einer Gewürzlilie, benutzt zum Würzen mit zitronigem, scharfem Geschmack. Sehr gesund und lecker, wird in Cocktails hauptsächlich gerieben verwandt. Die Schnittflächen erinnern im Aussehen einer Kartoffel, fest, saftig, gelb. Bitte ausschließlich frische Wurzelknollen verwenden. Inzwischen in fast jedem Lebensmittelgeschäft und natürlich Asia-Shops erhältlich. Weniger häufig anzutreffen, aber gleiche Gattung der

Galgant, ähnelt im Aussehen und Geschmack dem Ingwer, ist aber säuerlicher und milder. Die Finger sind etwas dünner und heller.

Kurkuma oder Gelbwurz, vom Aussehen den beiden Vorangestellten sehr ähnlich, ist aber nicht zitronig scharf, eher warm, dumpf-süßlich. Dafür färbt er in einem sehr kräftigen Gelborange. Manche Asiashops haben frische Wurzeln. Für alle Arten gilt, die Schale sollte glatt und glänzend sein, dieses zeugt von Frische. Halten sich längere Zeit im Gemüsefach des Kühlschrankes, oder einem kühlen, trockenen und dunklen Ort im Keller. Kleiner Tipp, wenn lediglich Ginger Ale statt Ginger Beer zur Hand, kann man dieses mit frischem Ingwer aufpeppen.

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Drink mit Ingwer:
- Ginger MaMu

Lavendel
Kraut, in Stauden wachsend, mit blauen Blüten. Vorwiegend in Gartenabteilungen und Gärtnereien erhältlich. Benötigt sonnige Standorte. Intensiver Duft und Geschmack, deswegen sehr sparsam, hauptsächlich die Blüten verwenden. So nebenbei, Lavendel vertreibt Mücken.

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Drink mit Lavendel:
- Frozen Lemon-Lavender

Limettenblätter
Die Blätter der Kaffir-Limette entfalten nur im zerkleinerten und erwärmten Zustand ihr volles, citrusartiges Aroma. Teilweise frisch, sonst eingefroren in Asia-Shops erhältlich. Ähneln vom Aussehen einem frischen Lorbeerblatt, mit einer ledrigen Festigkeit. Getränke mit Limettenblättern könnten sein Glühwein, Feuerzangenbowle, Punches und ähnliches.

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Drink mit Limettenblätter:
- GF Honey

Minze
Es gibt unzählige Arten Minze. Zu nennen sind hier die
Hain-Minze Mentha x spicata var. nemorosa, die ideale Minze für Mojito schlechthin.
Krause Minze Mentha spicata var. crispate
Marrokanische Minze Mentha spicata
Pfefferminze Mentha x piperita var. piperita, besitzt im Vergleich zu den oberen drei Minzen einen höheren Mentholgehalt, der in Cocktails weniger geschätzt wird.
Schokoladenminze Mentha x piperita var. chocolate

Diese und andere Arten sind im gut sortierten Fachhandel oder teilweise auf dem Wochenmarkt erhältlich. Minze nicht ohne Gefäß in den Garten auspflanzen. Sie bildet sonst überall neue Triebe.

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Drinks mit Minze:
- Mojito
- Brokkr

Oregano
Dost oder Wilder Majoran sind weitere Bezeichnungen dieses würzigen, antibakteriell wirkenden Krautes mit kleinen Blättchen. Bevorzugt einen warmen trockenen Standort. Geeignet ist, wegen der hohen Würzkraft der griechische Oregano. Auf und in Märkten wie auch im Fachhandel erhältlich. Sein spezielles Aroma lässt experimentelle Drinks entstehen.

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Petersilie
Peterle, auch Silk und viele weitere regionaltypische Namen trägt dieses Gewächs. Wer kennt es nicht, dieses Kraut? Zwei Arten zur groben Blattunterscheidung, krausblättrige und glatte Petersilie. Die Glattblättrige ist für unsere Zwecke die passendere, da mehr Würzkraft in ihr steckt. Sie ist überall erhältlich. Verwendung könnte sie im Aperitif oder ähnlichem zur Geschmackssteigerung finden.

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Rosmarin
Immergrüner buschiger Strauch, mit sehr aromatischem, ausgeprägtem Duft. Leicht bitterer Geschmack, an Eukalyptus erinnernd. Die frischen, nicht verholzten Triebspitzen sind für Cocktails ideal. In Gartenabteilungen der Märkte und auf dem Wochenmarkt erhältlich. Mag sonnige Standorte wenig Wasser, da aus dem Mittelmeerraum kommend.

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Drinks mit Rosmarin:
- Rosemarys Daiquiri
- Rosemarys GT

Salbei
Sehr viele Arten haben sich über fast alle Regionen verteilt. Vom Echten Salbei Salvia officinalis die Blätter mit unvergleichlichem Aroma zum Würzen, ebenfalls Verwendung finden die blauen Blüten als Deko. Ähnlich im Geschmack und Aussehen der Muskatellersalbei Salvia sclarea. Warmer Duft mit Schärfe, schmeckt in größerer Menge bitter. Im Fachhandel so auch in den Gartenmärkten und Wochenmärkten zu kaufen. Sonniger Standort und wenig Wasser bevorzugt.

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Drink mit Salbei:
- Salvia Laimun

Thymian
Viele Arten auch beim Thymian mit seinem hocharomatischen Duft und würzigen Geschmack der kleinen Blättchen. Bekannteste
Echter Thymian Thymus vulgaris aber auch
Zitronenthymian Thymus x citriodorus mit seinen hell geränderten Blättchen ist zu nennen. Hat einen intensiven zitronigen Duft und Geschmack. Kurzer bis bodendeckender Strauch, mag ebenfalls viel Sonne und wenig Wasser. Geeignet die jungen, nicht verholzten Triebspitzen. In und auf Märkten und im Fachhandel zu bekommen.

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Drinks mit Thymian:
- Ottone
- Raspberry Thyme Smash

Waldmeister
Häufig in Rotbuchenwäldern anzutreffen, auch in Hain- und Eichenwäldern. Gutes Erkennungsmerkmal, die Blätter wachsen am Stängel in Quirlen und Etagen. Liebt Schatten bis halbschattige Standorte. Hat einen eigenartigen, angenehm würzigen Geruch. Im Frühjahr wird der Waldmeister auch auf Wochenmärkten verkauft. Man sollte ihn nicht im Garten aussetzen, sonst verteilt er sich überall. Gesundheitsschädlich durch seinen Cumarininhalt wird der Verzehr in sehr großen Mengen.

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Drink mit Waldmeister:
- Mai-Bowle

Wermut
Bitterer Beifuß, lat. Artemisia absinthium, etwas ungewöhnlich für einen Cocktail zu verwenden aber nicht abwegig, da es die Spirituose gleichen Namens gibt, die Extrakte dieser Pflanze enthält. Ebenfalls Bestandteil des Absinth. Verwenden möglichst die zarten Blättchen an den Neuaustrieben und die Blüten. Wird seit Urzeiten als Heilkraut angesehen. Wächst als Wildkraut selbst an Straßenrändern. Hin und wieder werden Jungpflanzen auch auf dem Wochenmarkt verkauft. Sehr bitter im Geschmack, appetitanregend. Wermut enthält Thujon, deswegen bitte nicht übermäßg verwenden.

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. . . . . . . . . . . . Valérie75

Drink mit Wermutkraut:
- Americano AF

Ysop
Eisenkraut und weitere Namen, ein Bestandteil des Chartreuse, benötigt sonnige, kalkhaltige Standorte. Die kleinen schmalen Blättchen mit ihrer starken Würzkraft, sollten sparsam verwendet werden. Im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Ein Versuch, Ysop im entsprechenden Aperitif zu verwenden, ist es jedenfalls wert.

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. . . . . . . . . . . . Lemmikkipuu

Zimt
Die getrocknete Rinde des Zimtbaumes wird als Stangenzimt oder Kaneel, ebenso gemahlen in Pulverform in Gewürzabteilungen des Handels verkauft. Die Rinden, bei der Ernte in mehreren Lagen geschichtet, rollen sich in der Trocknungsphase zusammen. Zu unterscheiden ist, der feine Ceylonzimt, zeigt an den Enden ein geschlossenes Bild, im Gegensatz zum indonesischen oder chinesischen Zimt. Ebenfalls findet sich im Zimt Cumarin, weswegen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten, wie beim Waldmeister. Der Anteil im Ceylonzimt ist allerdings deutlich geringer, als im indonesischen oder Chinazimt. Im Getränk finden Verwendung sowohl Kaneel, alsauch der gemahlene Zimt.

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Drinks mit Zimt:
- Hot buttered Rum
- Weihnachts-Caipi

Zitronengras
Früher den Asiamärkten vorbehalten, mittlerweile findet man es genauso im Supermarkt in der Obst- und Gemüseabteilung. Verwenden sollte man allerdings nur Frisches. Die Aromaten citrusartig, allerdings ohne Säure. Sie werden nur freigesetzt, indem man die Stängel anquetscht.

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Drink mit Zitronengras:
- Lemongrasmojito

Zitronenmelisse
Auch einfach Melisse genannt, ist mittlerweile überall im Handel erhältlich Die gezackten, Blätter besitzen ein schönes, zitroniges Aroma.

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. . . . . . . . . . . . Werner100359

Drinks mit Zitronenmelisse:
- Banana`s Dreamland
- Citrus Kumquat 43

Zitronenverbene
Oder Zitronenstrauch, ein leider etwas in Vergessenheit geratenes Kraut. Verwendung finden die frischen Triebspitzen. Beim Reiben der Blätter entfaltet sich ein herrliches Citrusaroma mit leicht süßlichem Hauch. Zu beziehen im gut sortierten Fachhandel.

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Die Palette der Kräuter ist damit nicht beendet. Doch die Auswahl geschah unter dem Gesichtspunkt der möglichen Verwendung in einem Getränk.

rrr


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08. Februar 2018, 09:30
rrr
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Anstoß zu diesem Werk gab ein Beitrag von dr.beat.


Impressum

Zunächst gilt unser Dank Denjenigen, die mit Tipps, Empfehlungen, Korrekturlesungen und vor allem ihrem Fachwissen dazu beitrugen, diesen kleinen Ratgeber zu erstellen. Einen besonderen Dank an jean.11, er stellt uns, unter anderem, Speicherplatz seines Servers zur Verfügung, damit wir die Fotos dieses Leitfadens sehen.

Die Beiträge verfassten in chronologischer Reihenfolge:

Benötigte Barutensilien. . . . . . . . . .; – SchuettelStefan
Gläser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – rrr
Alkoholfreie Zutaten. . . . . . . . . . . x – SchuettelStefan
Sirup. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .r – SchuettelStefan
Spirituosen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – SchuettelStefan
Wodka/Vodka. . . . . . . . . . . . . . . . . . – SchuettelStefan
Gin. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .e – SchuettelStefan
Whisky/Whiskey. . . . . . . . . . . . . . . . – SchuettelStefan
Rum/Ron/Rhum weiß. . . . . . . . . . .e – SchuettelStefan
Rum/Ron/Rhum dunkel. . . . . . . . . .. – SchuettelStefan
Cachaça. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ., – SchuettelStefan
Tequila. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .O – SchuettelStefan
Weinbeerendestillate. . . . . . . . . . . k – Fabiene_Boilley
Obstbrand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . O – Fabiene_Boilley
Liköre. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .V – Fabiene_Boilley
Absinth. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Fabiene_Boilley
Bitters. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .e – Fabiene_Boilley
Wein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ' – rrr
Weinaperitife. . . . . . . . . . . . . . . . . e – Fabiene_Boilley
Schaumwein. . . . . . . . . . . . . . . . . 'ß – rrr
Bier. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .e – rrr
Obstwein, Palmwein, Reiswein. . . m – rrr
Bezugsquellen. . . . . . . . . . . . . . . . B – rrr
Barmaße. . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . n – rrr
Bewertungshilfe . . . . . . . . . . . . . . N – SchuettelStefan
Bezeichnung der Getränke . . . . . . 0 – rrr
Kräuter, Blüten, Stängel, Wurzeln. O – rrr
Cocktailwissen (Lexikon) . .mmmmL – rrr
Hausbar anlegen . . . . . . . . . . . . . .e. – Zoidberg, Fabiene_Boilley

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13. März 2018, 14:09
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08. Januar 2019, 19:20
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