Cocktailforum

30. April 2019, 19:00
epoX
71 Beiträge

Guten Abend zusammen,

da der Whisky Sour zu einem meiner Liebsten gehört, wollte ich mal eure Meinung zu folgender Aussage hören.

"Joerg Meyer sagte mal über das Rezept seines sehr bekannten grünen Drinks, „5cl sind zu wenig, 6cl sind das Rezept und 7cl sind Liebe“. Und mit Liebe halte ich es auch mit meinem Whiskey Sour. 6 cl Bourbon, hinzu 1 cl eines hochprozentigen Rye Whiskeys, für eine kleine würzige Extranote."


Aktuell mixe ich nur mit Bourbon, dem 1776.

Seit der Elijah Craig" neu aufgelegt"wurde suche ich passenden Ersatz - hat hier noch jemand eine Idee?

Hat jemand ggf. eine Idee für den angesprochenen hochprozentigen Rye?

Schönen Feiertag morgen!
30. April 2019, 21:26
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Da muß ich leider passen. Das ist nicht meine Passion.

01. Mai 2019, 09:09
rrr
3970 Beiträge

Leider epoX, bei Bourbon sage ich ebenfalls danke.
01. Mai 2019, 15:46
el_muerte
10916 Beiträge

Da kann ich leider auch nicht helfenHmm
05. Mai 2019, 00:48
Fabiene_Boilley
3500 Beiträge

Ich denke, der 1776 Rye Barrel Proof (58,6%) sollte hier ganz gut passen. Sicher auch der Willett Rye, der liegt je nach Alter zwischen 54-56%vol.

Beim Bourbon solltest du mal den Wild Turkey Rare Breed in Augenschein nehmen. Bei der neuen Abfüllung erübrigt sich auch die Zugabe des Rye.Zwinker
05. Mai 2019, 19:41
epoX
71 Beiträge

Fabiene_Boilley schrieb:
Ich denke, der 1776 Rye Barrel Proof (58,6%) sollte hier ganz gut passen. Sicher auch der Willett Rye, der liegt je nach Alter zwischen 54-56%vol.

Beim Bourbon solltest du mal den Wild Turkey Rare Breed in Augenschein nehmen. Bei der neuen Abfüllung erübrigt sich auch die Zugabe des Rye.Zwinker



Vielen Dank für diese Tipps. Da erzeugt einige Investitionen anstehen weiß ich nicht, wie schnell sich das ganze umsetzten lässt.

Allen einen schönen Abend Ausschenken
15. Mai 2019, 20:34
Fabiene_Boilley
3500 Beiträge

Gerade den Wild Turkey Rare Breed mit einem Eiswürfel (der ihm bei seinem Alkoholgehalt gut steht) im Glas. Trotz der 58%vol. wirkt der Whisky nicht zu heftig, den Vorgänger hatte ich als etwas schärfer in Erinnerung. Das Fass ist deutlich zu merken, aber harmonisch eingebunden, ansonsten merkt man vor allem karamellige und nussige Noten. Die Orangennote ist zwar auch zu spüren, beim Vorgänger war sie in meiner Erinnerung allerdings noch etwas ausgeprägter. Insgesamt ein sehr schöner kräftiger, aber auch runder Bourbon. Freue mich schon sehr auf den ersten Manhattan damit.Ausschenken
30. September 2019, 05:00
FLCL
211 Beiträge

Wie wäre denn die aktuelle Empfehlung für einen Bourbon bis 30€? Ok, wenns der Kracher ist, machen zwei, drei Euro den Bock auch nicht fett. Ich habe mit diesem Getränk überhaupt keine Erfahrung und nehme an, dass die klassische Jack Daniels Jugendsünde nicht zählt.
Eigentlich komme ich nur drauf weil es immer mal wieder Cocktails gibt, die explizit Bourbon verlangen. Vielleicht entgeht mir ja bisher was Zwinker.

Von der schottischen Seite bräuchte ich eigentlich auch noch was aber da ich eh den Laphroaig Quarter Cask für den Vienna in Ashes im Auge habe, wurden weitere Schotten etc. erstmal nach hinten verschoben oder gäbs hier sonst noch etwas was für Tequilla da der Herradura ist?

Ich konnte ein paar Erfahrungen mit Talisker sammeln, hab aber leider nicht mehr im Kopf welche das waren. Nicht allzu rauchig aber Grins.
Glaube es war Talisker Storm und oder 10.

Die Perle der Glückseeligkeit war ein 16 oder 17 Jahre alter Belvenie. So eine Art geschmackliches Diamantenfunkeln hatte ich bisher noch nicht. Leider war nichts genaueres über die Abfüllung zu erfahren. War von einem kleinen Laden hier im Norden, da wurde direkt aus einer großen Glaspulle gezapft.
0,7l lagen irgendwo bei 90€ HeulAusschenken.
30. September 2019, 10:49
Fabiene_Boilley
3500 Beiträge

Als Standard Bourbon zum mixen im günstigeren Bereich finde ich den Wild Turkey 101 ziemlich unschlagbar. Mit dem gelingen auch passable Manhattans. Der Rare Breed hat dann zwar noch mal etwas mehr auf der Pfanne, kostet aber auch über 10 Euro mehr. Und dass der 101 "nur" 50%vol. hat, macht sich auch in so manchem Cocktail besser als die wirklich heftigen 58%vol. des Rare Breed.Grins
So einen Standard Scotch für Cocktails gibt es in meinen Augen eigentlich nicht, Scotch wird ja auch wesentlich weniger vermixt als Bourbon und Rye. Den Talisker 10 würde ich tatsächlich auch am ehesten als einen Cocktail-kompatiblen Allrounder ansehen. Aber wenn du den Laphroig Quarter Cask bereits in deiner Bar hast, dann mix' dir doch mal einen Peated Boulevardier damit. Das ist wirklich ein überragender Drink.Stoesschen
30. September 2019, 19:49
FLCL
211 Beiträge

Und wieder was gelernt, danke Cool!
Der Wild Turkey 101 ist auf der Liste.

Gibt es eigentlich große Geschmacksunterschiede zwischen dem Bourbon und dem Rye, so dass erstmal ein substituieren möglich wäre?

Noch hab ich den Quarter Cask nicht. Ich klicke nur immer wieder um ihn rum weil er auf Amazon gerade für nene 30er zu haben ist.
Bei Rezepten mit Wermut habe ich mir bisher Gedanken wegen der Haltbarkeit gemacht. Da gabs auch mal ein Thema drüber, kann aber auch drüben
im CD Forum gewesen sein. Schlussendlich muss ich erstmal sehen wie oft ich auch eher klassische Cocktails hier unterbringen kann. Wäre einfach zu schade wenn der Wermut dann kippt. Dasselbe gilt für Sherry Hmm.

01. Oktober 2019, 00:28
Fabiene_Boilley
3500 Beiträge

Der Unterschied zwischen Bourbon und Rye liegt darin, dass Ersterer zum Großteil aus Mais (oder gelegentlich aus Weizen) und Letzterer zu min. 51% aus Roggen bestehen muss. Bourbons sind in der Regel vanilliger, süßer und etwas gefälliger, Ryes würziger, trockener und kräutriger. Ein Rye kann allerdings auch in Richtung eines Bourbons gehen, wenn er weniger Roggenanteil hat, also nahe der 51%-Marke liegt. Die richtig interessanten Ryes haben aber in der Regel einen Roggenanteil von 90% oder mehr. In manchen Cocktails kann man auch Rye einsetzen, wenn Bourbon verlangt wird, umgekehrt ist das etwas problematischer, weil dann die Spannung verloren geht. Um mal auszuprobieren, ob dir Rye schmeckt, würde ich dir zum Jim Beam Rye raten. Der ist mit etwa 15 Euro wirklich gut und hat die typische staubige Roggennote. Wenn dir das zusagt, kannst du dich an höherpreisige Ryes herantasten. Der Spaß beginnt etwa bei 30 Euro.

Was Wermut betrifft ist die Haltbarkeit bei roten italienischen Wermuts, die man ja in der Regel mit Whisk(e)y vermixt, wesentlich unproblematischer als im Falle von Sherry. Ein Jahr ist eigentlich kein Problem, ich hatte sogar mal eine Flasche zwei Jahre (im Keller) offen. Wie lange die Flasche hält, hängt aber natürlich auch davon ab, ob du ihn pur trinkst. Ich würde allerdings die Flasche erst öffnen, wenn du ein paar klassische Cocktails auf dem Schirm hast, die du gerne zubereiten möchtest.Wink
01. Oktober 2019, 17:33
FLCL
211 Beiträge

Dankeschön für die vielen Infos Super
07. Oktober 2019, 19:45
epoX
71 Beiträge

Guten Abend,

Ich bin sowohl bei Bourbon, als auch bei Rye mit den 1776ern ganz gut gefahren, allerdings auch "nur" als sour vermixt.
07. Oktober 2019, 20:26
SchuettelStefan
19717 Beiträge

Ich bin ein wenig spät dran, weil ich wieder mal unter Zeitnot leide. Fabiene hat Bourbon und Rye schon sehr gut erklärt. Ich möchte nur noch anfügen, wenn ein Rezept explizit nach einem Rye verlangt, dann vergiß die Ryes, die wirklich nur 51% Roggenanteil haben. Oft wird der Rest mit Mais aufgefüllt, weil einfach billiger und in USA leichter zu haben, als Weizen. Das hat was von einem Tequilamixto. Im Drink wirst Du diesen Rye kaum noch von einem Bourbon unterscheiden können. Beim Rye greif lieber richtig in die vollen. Da muß einfach der Roggengeschmack rein.

Die Lebensdauer von offenem Sherry und Wermut kannst Du im Kühlschrank deutlich verlängern. Ist quasi identisch wie bei niederprozentigem Likör.

08. Oktober 2019, 23:05
FLCL
211 Beiträge

Kein Thema, es gibt noch mehr im Leben als Spirituosen Laechel. Manchmal zumindest.
Wieviel in die vollen soll ich den gehen und mit welcher Marke genau? Geht die Andeutung Richtung der 30€ Empfehlung von Fabienne?