Cocktailforum

04. November 2008, 17:06
p.k
4665 Beiträge

Knockando fand ich immer sehr angenehm; hatte aber den 18y. (wenn ich mich recht erinnere...)
04. November 2008, 19:55
Cocktailboy
4158 Beiträge

Trifft sich gut, der wäre bei mir im Moment die Nr2 im Ranking Zwinker. Ich mag ja eher mildere Whiskeys und der klingt ganz gut, nachdem was ich in Erfahrung bringen konnte. Momentane Nr 1 ist der Glenmorangie. Ich warte aber erst mal noch auf andere Meinungen Laechel.

lg Wink
04. November 2008, 20:38
el_muerte
10916 Beiträge

Ich habe den Ardbeg in meiner Bar.
Der schmeckt zwar deutlich nach Torf, aber extrem würde ich das nicht nennen, da habe ich schon deutlich stärkere erlebt.
Mit etwas Wasser finde ich ihn ganz interressant. Wink
04. November 2008, 20:47
Cocktailboy
4158 Beiträge

Ok, mir hat er gereicht ... Zwinker. Wie gesagt ich bin kein großer Racuh/Torf Fan und da bin ich dann auch gleich empfindlicher als andere Cool. Kennst du sonst noch einen der anderen?

lg Wink
04. November 2008, 20:53
el_muerte
10916 Beiträge

Ich mag Torf ebenfalls nicht.Zwinker
Jameson und Tullamore sind ganz brauchbar. Wink
05. November 2008, 10:24
Ute_line
3440 Beiträge

Cocktailboy schrieb:

Glenfiddich 12 yo
Glenmorangie 10 yo
Talisker 10 yo
Glenlivet 12 yo
Knockando 12 yo
McClellands Single Malt
Ardbeg TEN (10 yo)


Von den oben genannten konnte ich seinerzeit bei meiner Freundin (ich berichtete, das ist die mit der umfangreichen Whiskysammlung) den einen oder anderen probieren ...

Glenfiddich 12 y / 43%
Von dem gibt's eine 40%ige und eine 43%ige Abfüllung. Wir hatten die 43%ige. Ein weicher, fruchtig-frischer Speyside Single Malt mit leichter Zitrusnote. Ich schmeckte Nüsse u. Vanille durch und zum Schluß sogar eine Spur Schokolade. Sehr empfehlenswerter Einsteiger-Whisky, da er mit seiner milden und weichen Geschmacksnuance einen Whisky-Neuling (so wie mich Zwinker) nicht überfordert ...

Glenmorangie 10 y / 40%
Ebenfalls sehr mild, weich, blumig-frisch mit süßlicher, aber deutlich würziger Note und zart salzigem Geschmack. Obwohl sehr schmackhaft, hat er mich persönlich dennoch nich so restlos überzeugt, wie der Glenfiddich 12 y (dem würde ich, im direkten Vergleich, den Vorzug geben).

Talisker 10 y / 45,8%
Eindeutig NICHT mein Kandidat: zu scharf, kräftig und rauchig mit - für mich - zu intensivem Nachbrennen im Rachen. Zu sprittig und stark und daher für diejenigen, die mildere u. süßere Whiskys bevorzugen, NICHT empfehlenswert ...

Glenlivet 12 y / 40%
Zart, mild, blumig-fruchtig und frisch trifft dieser Whisky wieder ganz meinen Geschmack. Ähnlich wie der Glenfiddich hat er süßliche Vanille-Anklänge und eine deutliche Haselnussnote und ist IMHO ebenfalls ein sehr empfehlenswerter Einsteiger-Whisky.

Außerdem noch probiert:
Glenfarclas 10 y / 40%
Frisch, kraftvoll und - da in span. Sherryfässern gereift - mit deutlicher Süße. Wieder ein milder Kandidat, der dem Neuling ausgesprochen gut schmecken dürfte: sehr empfehlenswert (und preislich akzeptabel, bei ca. 26 EUR).

Soweit meine Eindrücke ...

Wink


05. November 2008, 11:27
Cocktailboy
4158 Beiträge

Danke Ute_line, das ist sehr hilfreich Laechel. Nach deiner Beschreibung klingt Glenfiddich und Glenlivet für mich am passendsten, welchem würdest du im direkten Vergleich denn da den Vorzug geben?

lg Wink

PS: Hast du mit anderen Glenfiddichs auch schon Erfahrungen gemacht? Der 15 jährige soll zb noch ganz gut sein, was man so liest ... . Und der ist vor allem auch preislich noch ok.
05. November 2008, 11:36
Ute_line
3440 Beiträge

Cocktailboy schrieb:
(...) klingt Glenfiddich und Glenlivet für mich am passendsten, welchem würdest du im direkten Vergleich denn da den Vorzug geben?

Schwierig, schwierig ... VerwirrtVerwirrt

Irgendwie rangieren die beiden für mich FAST gleichwertig. Aber eben nur FAST: im direkten Vergleich würde ich vermutlich dann doch eher den Glenfiddich vorziehen. Allerdings nur mit einem ganz, ganz geringfügigen Punktevorsprung vorm Glenlivet ...

Cocktailboy schrieb:
PS: Hast du mit anderen Glenfiddichs auch schon Erfahrungen gemacht? Der 15 jährige soll zb noch ganz gut sein (...) Und der ist vor allem auch preislich noch ok.

Nöö, bisher kenn ich nur den o.a. - kann sich aber durchaus noch ändern Zwinker

Übrigens: der Glenfarclas ist MIT SICHERHEIT auch ein Kandidat für Dich und preislich ebenfalls ok - solltest Du Dich ggfs mal nach umsehen ...

Wink

Wink
07. November 2008, 20:06
Cocktailboy
4158 Beiträge

So, nach langem Überlegen hab ich mir nun heute den Glenmorangie 10 yo gekauft. Hat im Gesamtpaket einfach am besten für mich zu diesem Anlass gepasst. Der Whiskey war Teil einer Whiskeyaktion bei Interspar hinsichtlich Weihnachten. Habe 29,99€ bezahlt und dafür die Flasche in einer schönen Schachtel inklusive 2 Gläser erhalten. Sieht sehr edel aus und macht sich somit sehr gut als (nachträgliches) Geburtstagsgeschenk Laechel. Der Testbericht folgt dann bei Zeiten nach!

lg Wink
08. November 2008, 12:36
derKaisor
127 Beiträge

Ich würde unglaublich gern mal eine kleine Whisky-Verkostung in unserem ansässigen Pub angehen, aber mit Preisen von 3,50€ bis 6,20€(Glenfiddich 18y) pro 4cl is das kein sehr preiswerter Spaß Traurig


08. November 2008, 12:41
cliff
85 Beiträge

Da hast du Recht, hatte ich auch immer vor, habe mich bisher aber wegen genau so hohen Preisen gescheut. Schließlich kann man sich, wenn man mit der Verkostung fertig ist, schon fast ne ganze Flasche guten Whiskey kaufen^^
10. November 2008, 00:42
Cocktailboy
4158 Beiträge

So, ich hab nun meinen neuen Whiskey (Glenmorangie 10yo) ausgiebig getestet und für gut gefunden Zwinker. Schmeckt sehr weich (wenig torfig) und hat fruchtige und süssliche (allerdings auch würzige) Noten. Ein wenig Vanille kommt deutlich durch und im Abgang schmeck ich eine "buttrige" Note. Ein paar Tropfen klares Wasser verstärken diese Eindrücke. Insgesamt ein guter und milder Single Malt, den man gerne mal trinkt.

lg Wink
10. November 2008, 00:50
pina_dreams
5103 Beiträge

Ich glaube ich muss doch mal meinen Schwager nach einer Kostprobe fragen...Hmm
11. November 2008, 22:22
c0ck
21 Beiträge

Cocktailboy schrieb:
Allgemein hab ich halt gerne süße Whiskeys mit Vanille- oder Toffee-Note.

Schottland als Whisky-Land wird eingeteilt in sechs Regionen. Die drei Basis-Regionen sind im Süden das Tiefland (Lowland), in der Mitte und im Norden das Hochland (Highland) sowie die Inseln (Islands), d. i. die Inneren Hebriden im Westen und die Orkney-Inseln im Norden.

Der nordöstliche Teil des Hochlandes in einem weiten, nicht näher festgelegten Bereich um den Fluß Spey wird als eigene Whisky-Region namens Speyside anerkannt. In dieser Region gibt es Straßen oder Flußtäler (gälisch: Glen), wo auf fünf Meilen drei Whiskybrennereien kommen.

Weiterhin wird die Hebriden-Insel Islay nicht zur Region der Inseln mitgerechnet, sondern stellt eine eigenständige Region dar. Es ist die einzige Insel, auf der sich mehr als ein bis zwei aktive Brennereien befinden -- nämlich zur Zeit sieben (und eine achte kommt demnächst hinzu).

Die sechste und kleinste Region ist die Gegend um das Städtchen Campbeltown auf der Halbinsel Kintyre, welche von Paul McCartney in dem Lied "Mull of Kintyre" besungen wurde; Mull ist das äußerste Kap der Halbinsel. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es dort auf engstem Raum Dutzende von Whiskybrennereien; nach dem Kriege sind sie allesamt Pleite gegangen und ausgestorben. Erst seit einigen Jahren sind zwei oder drei Campbeltown-Brennereien wieder in Betrieb. Diese paar Destillerien würden die Klassifikation der Gegend als eigene Region heute eigentlich nicht mehr rechtfertigen, doch historisch ist es nun einmal eine solche.

Wer sich nun also für eher süße, fruchtige, karamellige Whiskies interessiert, der sollte sich primär an die aus der Region Speyside halten. Hochland-Whiskies sind den Speyside-Whiskies tendenziell ähnlich, aber oft etwas trockener (weniger süß) und mehr mit blumigen oder nussigen, malzigen als süß-fruchtigen Noten. Tiefland-Whiskies sind eher leicht und frisch, aber trotzdem komplex, mit floralen oder grünen Noten wie Kräuter oder frisches Heu. Sie ähneln den irischen Whiskeys. Insel-Whiskies sind generell maritim angehaucht, mit Anklängen salziger, jodhaltiger Seeluft, Algen und Tang, und sie sind oft (nicht immer) rauchig und torfbetont. Auch der Oban, formal eigentlich ein Hochland-Whisky, besitzt viele Charakteristika eines Insel-Whiskys, weil die Brennerei direkt an der rauhen Westküste gelegen ist. Islay-Whiskies sind wohl der heftigste Stoff von allen -- sozusagen Insel hoch drei. Die meisten Islays sind extrem rauchig, torfig, salzig, phenolisch, medizinisch ... in der Regel nichts für Anfänger. Der noch vergleichsweise harmloseste Islay-Whisky ist meines Erachtens der Bunnahabhain 12 Jahre 40 %, der wildeste ganz klar der Laphroaig, welcher selbst für viele Single-Malt-Liebhaber zu brutal ist.

Ich finde, Single-Malt-Whisky ist wohl die faszinierendste und komplexeste aller Spirituosen. Selbst wenn man einen bestimmten Whisky zum fünften oder zehnten Male verkostet, gibt es immer noch weitere, zuvor unbemerkte Aromen zu entdecken. Sogar erfahrene Profi-Verkoster brauchen mehrere Tage, um sich einem neuen Whisky zu nähern. Am besten schmeckt Single Malt aus einem Sherry-Glas oder einem tulpenförmigen Obstbrand-Glas. Die ideale Trinkmenge ist etwa 2 cl, dazu gibt man gewöhnlich 0,5 - 1 cl kühles (nicht eiskaltes) stilles Wasser (kein Sprudel!). Manche Whiskies kann man auch stärker verdünnen; in manchen Gegenden Schottlands trinken die Einheimischen den Whisky so wie die Franzosen ihren Pastis. Manche gehen sogar mit lauwarmen (!) Wasser. Wieder andere kommen gut pur oder mit etwas Eis ... erlaubt ist, was schmeckt. Doch meist ist einfaches Wasser am besten.

Für Cocktails allerdings ist Single Malt so gut wie gar nicht geeignet; dafür nimmt man besser Bourbon, Tennessee oder Canadian.

c0ck
11. November 2008, 22:27
pina_dreams
5103 Beiträge

Wow, das ist ja eine Einführung in Whiskey-Kunde. Solltest vielleicht das Rätsel in "Allgemeinen Diskusionen" lösen Zwinker